Die derzeitigen Emissionszusagen der Länder zur Begrenzung des Klimawandels würden dazu führen, dass sich die Welt in diesem Jahrhundert um fast 3 Grad Celsius erwärmt, so eine am Montag (20.11.2023) veröffentlichte Analyse der Vereinten Nationen.
Der jährliche Bericht über die Emissionslücke, in dem die Zusagen der Länder zur Bekämpfung des Klimawandels mit den erforderlichen Maßnahmen verglichen werden, kommt zu dem Schluss, dass die Welt mit einer Erwärmung zwischen 2,5 und 2,9 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau konfrontiert ist, wenn die Regierungen keine Klimaschutzmaßnahmen ergreifen.
Bei einer Erwärmung um 3 °C könnte die Welt laut den Wissenschaftlern mehrere katastrophale Punkte erreichen, an denen es kein Zurück mehr gibt – vom unkontrollierten Abschmelzen der Eisschilde bis hin zum Austrocknen des Amazonas-Regenwaldes. „Die derzeitigen Trends führen unseren Planeten in die Sackgasse eines Temperaturanstiegs von 3°C“, sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres. „Die Emissionslücke ist eher eine Emissionsschlucht“.
Die Staats- und Regierungschefs der Welt werden demnächst in Dubai zum jährlichen UN-Klimagipfel COP28 zusammenkommen, um das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel einer Erwärmung um 1,5 ºC zu erreichen. Der neue Bericht gibt jedoch wenig Anlass zur Hoffnung, dass dieses Ziel in Reichweite bleibt, denn er kommt zu dem Schluss, dass die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 42 % gesenkt werden müssen, um die Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen.
Selbst bei dem optimistischsten Emissionsszenario liegt die Wahrscheinlichkeit, die Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, bei nur 14 %, was dazu beiträgt, dass es immer mehr wissenschaftliche Belege dafür gibt, dass das Ziel nicht zu erreichen ist. Die globalen Treibhausgasemissionen sind von 2021 bis 2022 um 1,2 Prozent gestiegen und haben mit 57,4 Gigatonnen Kohlendioxid-Äquivalent einen Rekordwert erreicht.
Quelle: Agenturen




