Demnächst „Arbeiten bis zum Umfallen“?

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Die Diskussion über die Renten in Spanien flammt wieder auf. Ein Rentenberater warnt, dass Spanier im Jahr 2050 erst mit etwa 72 Jahren wirklich in Rente gehen können. Der Grund: Die Bevölkerung altert schnell und die Kosten des Rentensystems steigen immer weiter.

Derzeit liegt das offizielle Rentenalter in Spanien bei 66 Jahren und 8 Monaten. Wer mindestens 38 Jahre und 3 Monate lang Beiträge gezahlt hat, kann mit 65 Jahren in Rente gehen. Die Praxis sieht jedoch anders aus: Viele Menschen arbeiten bereits heute bis etwa zu ihrem 68. Lebensjahr, also länger als gesetzlich vorgeschrieben.

Die Sorgen rühren daher, dass es immer weniger Erwerbstätige und immer mehr Rentner gibt. Das bedeutet höhere Ausgaben und weniger Einnahmen. Berechnungen zufolge werden die Rentenausgaben in den kommenden Jahren um mindestens 6 Prozent steigen, wodurch das System noch stärker unter Druck geraten wird.

Der Experte sagt, dass die Regierung derzeit vor allem mit vorübergehenden Maßnahmen arbeitet. Seiner Meinung nach werden nur „Pflaster aufgeklebt”, ohne echte Reformen, die das System langfristig sanieren. Wenn sich nichts ändert, müssen künftige Generationen immer länger arbeiten.

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Gustav Knudsen | Blaues Licht

Hinzu kommt, dass die Lebenserwartung in Spanien stark steigt. Das klingt positiv, bedeutet aber auch, dass die Menschen länger Rente beziehen, was die Kosten weiter erhöht. Es stellt sich also die Frage, wie man ein längeres Leben und bezahlbare Renten miteinander vereinbaren kann.

Andere Länder wie Frankreich, Deutschland und Italien heben das Rentenalter ebenfalls langsam auf 67 Jahre oder mehr an. Dennoch würde Spanien mit einem Rentenalter von 72 Jahren im Jahr 2050 deutlich über dem Durchschnitt liegen. Das zeigt, wie groß der Druck hier ist.

Einige Experten sehen jedoch Alternativen. Sie denken beispielsweise an mehr Sparen über private Renten oder flexibleres Arbeiten, wie Teilzeitrenten. So könnten die Menschen ihre Arbeit und ihre Rente besser aufteilen und vielleicht doch etwas früher in den Ruhestand gehen, ohne dass das System zusammenbricht.

Die Vorstellung, dass Spanier im Jahr 2050 erst mit 72 Jahren in Rente gehen dürfen, klingt drastisch. Aber ohne große Reformen könnte dies durchaus Realität werden. Für alle, die heute arbeiten, ist das eine Warnung, schon jetzt vorausschauend zu planen.

Quelle: Agenturen