Demnächt „Einkommensabhängige Verkehrsstrafen“?

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Die spanische politische Koalition Sumar hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der darauf abzielt, Verkehrsstrafen auf der Grundlage des Einkommens des Täters progressiv zu gestalten. Diese Initiative wurde von Ländern wie Finnland, Schweden und der Schweiz inspiriert, in denen es solche Systeme bereits gibt. Ziel ist es, ein gerechteres Strafsystem zu schaffen, das alle Schichten der Gesellschaft wirksam davon abhält, Verkehrsregeln zu brechen.

Dem Vorschlag zufolge würden die Bußgelder für Zuwiderhandelnde mit einem Bruttojahreseinkommen zwischen 70.000 und 85.000 Euro um 150 % erhöht werden. Bei einem Jahreseinkommen zwischen 85.000 und 100.000 Euro würde die Strafe um 300 % und bei einem Einkommen über 100.000 Euro um 500 % erhöht. Andererseits könnten Fahrer mit geringerem Einkommen eine Ermäßigung der Geldbuße erhalten: einen Rabatt von 30 % für diejenigen, die bis zum 1,5-fachen des Mindestlohns verdienen, und 15 % für diejenigen, die zwischen dem 1,5- und 2,5-fachen des Mindestlohns verdienen.

Um diese Anpassungen zu ermöglichen, müssten die Steuerbehörden und die Organisation der sozialen Sicherheit den Verkehrsbehörden die erforderlichen Steuerdaten zur Verfügung stellen. Der Vorschlag sieht außerdem eine Frist von sechs Monaten vor, innerhalb derer die Regierung einen Durchführbarkeitsbericht über dieses neue Strafsystem erstellen muss.

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Gustav Knudsen | Reflexivum

Sumar betont, dass es inakzeptabel ist, dass eine Geldstrafe für einige eine finanzielle Katastrophe darstellt, während sie für andere nur ein Taschengeld ist. Die Partei verweist auf Fälle, in denen Influencer sich selbst beim Fahren mit 180 Stundenkilometern fotografiert haben, was zeigt, dass reiche Personen sich nicht das Recht erkaufen können sollten, das Gesetz zu brechen.

Sumars Vorschlag zielt darauf ab, ein gerechteres und wirksameres Sanktionssystem zu schaffen, das alle Bürger, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Situation, wirksam davon abhält, Verkehrsregeln zu brechen. Es ist nun Aufgabe des Parlaments, diesen Vorschlag zu erörtern und über seine Annahme zu entscheiden.

Quelle: Agenturen