Der erste „Homo sapiens“ in Spanien

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Die Geschichte der Menschheit bleibt ein schwer zu enträtselndes Geheimnis. Eine neue Studie zeigt, dass unsere Spezies bereits vor 33.000 Jahren die Iberische Halbinsel besiedelte. Und das, obwohl das Gebiet damals sehr kalt und lebensfeindlich war.

Ein Team von Paläoanthropologen hat neue Überreste der ersten Menschen gefunden, die in der trockenen und unwirtlichen zentralen Meseta der Iberischen Halbinsel lebten. Dazu gehören eine Reihe von scharfen Steinmessern, primitive Waffen und Knochen von Pferden und Hirschen, die der Homo sapiens vor 33.000 Jahren in La Malia gegessen hat. La Malia ist ein felsiges Refugium in der Nähe von Tamajón (Guadalajara), das heute 148 Einwohner zählt.

Der neue Fund trägt dazu bei, ein wichtiges Puzzlestück an seinen Platz zu setzen.

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Gustav Knudsen | Kristina

Vor 42.000 Jahren suchten die letzten Neandertaler wärmere Orte im Süden der Halbinsel auf. Knapp 2.000 Jahre später starb dieser Frühmensch jedoch aus, obwohl die Neandertaler Tausende von Jahren und mehrere Eiszeiten überlebt hatten. War der Homo sapiens vielleicht für etwas dazwischen?

Bisher gingen die Wissenschaftler davon aus, dass das Landesinnere für den Homo sapiens zu lebensfeindlich war. Man ging davon aus, dass dort bis 15.000 Jahre nach dem Verschwinden der Neandertaler niemand mehr lebte. Nohemi Sala, Paläoanthropologe aus Burgos, zeigt nun, dass sie viel früher, nämlich vor 36.000 bis 31.000 Jahren, hierher kamen. Kurz nach dem Aussterben der Neandertaler, mit anderen Worten.

In La Malia fanden die Forscher zwar keine Höhlenmalereien, dafür aber zahlreiche Gegenstände zum Jagen und Überleben. Es wird angenommen, dass die Höhlen seit Tausenden von Jahren bewohnt waren. Kurz nach dem Aussterben der Neandertaler war das Landesinnere eine kalte und unwirtliche Gegend. Dass es dem frühen Homo sapiens gelang, dort zu überleben, zeugt von seiner Klugheit und Widerstandsfähigkeit.

Quelle: Agenturen