Wenn die Ukraine den Krieg verliert, wird der russische Präsident Wladimir Putin niemals über Frieden verhandeln, versicherte der italienische Diplomatiechef Antonio Tajani am Donnerstag (18.04.2024) bei der Eröffnung des G7-Außenministertreffens auf der Insel Capri.
„Der Ukraine zu helfen bedeutet, für den Frieden zu arbeiten, denn wenn Kiew verliert, wird Putin sich niemals an den Friedenstisch setzen“, sagte Tajani, der darauf hinwies, dass an dem Treffen der Minister der sieben reichsten Demokratien der Welt auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba teilnehmen werden.
Tajani erinnerte seine Kollegen aus den USA, Kanada, Japan, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Deutschland sowie den Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, daran, dass es das Ziel der G7 sei, „mit der Kraft der Diplomatie Träger des Friedens zu sein“.
„Wir sind die großen liberalen Demokratien der Welt. Wir arbeiten zusammen, um Frieden, Wachstum und Stabilität zu sichern. Unsere Stärke sind Einigkeit und gemeinsame Werte. Die G7 ist ein Ort, an dem wir Werte teilen“, sagte er in seiner Eröffnungsrede zu dem Treffen, dessen Diskussionen hinter verschlossenen Türen auf der italienischen Insel stattfinden.
Zur Lage im Nahen Osten erklärte Tajani: „Wir sind Freunde Israels, wir verteidigen es, aber wir wollen eine Deeskalation in dieser Region und wir sind alle Träger dieser Friedensinitiative“. „Wir werden uns auch mit der Frage befassen müssen, wie wir den Iran in irgendeiner Weise für den Angriff mit Hunderten von Raketen und Drohnen gegen Israel bestrafen können, und auch mit der Situation des Seeverkehrs durch Suez und das Rote Meer“, wegen der Angriffe der Houthi-Rebellen im Jemen.
Zuvor hatte Borrell bei seiner Ankunft auf dem Treffen erklärt, dass das System der Sanktionen gegen den Iran „erweitert“ werden müsse, um es „effektiver zu machen“, während er in Bezug auf den Krieg in der Ukraine die Notwendigkeit betonte, dass die europäischen Länder Patriot-Raketen und Raketenabwehrsysteme nach Kiew schicken.
„Wir können uns nicht nur auf die Vereinigten Staaten verlassen, wir müssen unsere Verantwortung übernehmen. Wir haben die Patriots, wir haben die Raketenabwehrsysteme, wir müssen sie aus den Lagern holen und sie in die Ukraine schicken, wo der Krieg eskaliert, und ich bin sicher, dass wir das schnell tun werden“, erklärte er. US-Außenminister Anthony Blinken stellte seinerseits in den sozialen Medien fest:
„Wir werden unsere Unterstützung für die Ukraine gegen die russische Aggression, die laufenden Bemühungen zur Bewältigung der Krise im Nahen Osten und die Bedeutung der Vertiefung von Partnerschaftenin der ganzen Welt besprechen.“
Blinken hatte bei seiner Ankunft in Capri ein bilaterales Gespräch mit Tajani, „um unsere Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Desinformation und ausländischer Propaganda zu erweitern. Wir sprachen auch über unsere gemeinsame Sorge über die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen und über unser unerschütterliches Engagement zur Unterstützung der Ukraine“.
Quelle: Agenturen