Der Unterschied zwischen „plátanos“ und „bananas“

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Wenn man in Spanien im Supermarkt steht, sieht man sie oft nebeneinander liegen: Plátanos und Bananas. Auf den ersten Blick scheinen es einfach zwei Wörter für dieselbe Frucht zu sein, aber es gibt durchaus einen Unterschied zwischen diesen beiden Bananensorten, die in Spanien verkauft werden. Vor allem auf den Kanarischen Inseln spielt die Plátano eine wichtige Rolle.

Der Begriff „plátano” bezieht sich in Spanien meist auf die Bananen, die auf den Kanarischen Inseln angebaut werden. Diese sind oft etwas kleiner, süßer und krummer als die durchschnittlichen Bananen aus Lateinamerika. Die importierte Sorte wird in Spanien „banana” genannt und ist meist etwas größer, gerader und etwas weniger süß.

Die „Plátanos de Canarias“ sind ein geschütztes Produkt mit dem europäischen Label „Geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.). Das bedeutet, dass nur Bananen, die tatsächlich auf den Kanarischen Inseln angebaut wurden, diesen Namen tragen dürfen. Die Frucht wächst dort unter idealen Bedingungen: Das subtropische Klima, der vulkanische Boden und die traditionellen Anbaumethoden sorgen für ein geschmackvolleres und etwas weicheres Fruchtfleisch.

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Im Gegensatz zu den Bananen, die oft in großen Mengen aus Ländern wie Ecuador, Kolumbien oder Costa Rica importiert werden, ist die kanarische Plátano ein stolzes lokales Produkt. Jährlich produzieren die Kanarischen Inseln etwa 400 Millionen Kilogramm Plátanos, von denen der größte Teil auf das spanische Festland verschifft wird. Etwa 60 bis 70 Prozent aller Bananen, die man in spanischen Geschäften sieht, stammen also aus eigenem Anbau.

Dennoch müssen die kanarischen Erzeuger mit den billigeren Importbananen stark konkurrieren. Die Europäische Union erlaubt den Import ohne hohe Einfuhrzölle, wodurch der Preis der lateinamerikanischen Banane niedriger ist als der der lokalen Plátano. Deshalb sind Bananen in spanischen Supermärkten oft billiger als Plátanos, obwohl letztere lokal produziert werden.

Auf den Kanarischen Inseln selbst ist die Plátano allgegenwärtig. Man findet sie nicht nur auf dem Markt, sondern auch in Desserts, Gebäck, Likören und sogar als Chips. Für viele Familien ist der Anbau dieser Frucht eine wichtige Einnahmequelle. Vor allem auf Inseln wie La Palma, Teneriffa und Gran Canaria sind ganze Gebiete mit Bananenplantagen bedeckt.

Wussten Sie, dass die Farbe von Bananen viel über ihren Reifegrad aussagt? Grüne Bananen sind noch fest und nicht süß; gelbe Bananen sind in Geschmack und Konsistenz am besten. Werden sie braun? Dann sind sie oft noch gut essbar – nur weicher und süßer –, eignen sich dann aber vor allem für Smoothies oder Bananenbrot. Um Bananen länger gelb zu halten, bewahrst du sie am besten außerhalb des Kühlschranks und vorzugsweise getrennt von anderen reifenden Früchten wie Äpfeln. Du kannst auch den Stiel in Plastikfolie einwickeln, um den Reifungsprozess etwas zu verlangsamen.

Quelle: Agenturen