Deutschland führt Grenzkontrollen wieder ein

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Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hat für die Fußball-Europameisterschaft, die am 14. Juni beginnt und einen Monat später mit insgesamt 51 Spielen endet, vorübergehende Grenzkontrollen an allen Grenzen des mitteleuropäischen Landes angekündigt. „Während des Turniers werden wir an allen deutschen Grenzen vorübergehende Grenzkontrollen durchführen, um potenzielle Gewalttäter an der Einreise zu hindern“, sagte Faeser der Düsseldorfer Tageszeitung „Rheinische Post“ am Dienstag (26.03.2024).

Im Mittelpunkt steht dabei der Schutz von Bürgern und Fans vor Islamisten und anderen Extremisten, gewaltbereiten Fans und anderen Kriminellen, die zu Gewalt greifen könnten, sowie die Sicherung der Netze vor Cyberangriffen. Wie die Sozialdemokratin kürzlich sagte, erwartet Deutschland 2,7 Millionen Fans in den Stadien und bis zu 12 Millionen Fans in den Fanzonen, in denen sie feiern und die Spiele an den zehn EM-Spielorten live verfolgen können.

Bereits am 14. Mai hatte Faeser gegenüber dem Spiegel erklärt, dass die Regierung Grenzkontrollen vor Beginn der Europameisterschaft und bis zu einer Woche nach deren Ende erwäge. Und am Vortag hatte der Sprecher des Innenministeriums, Cornelius Funke, betont, dass Deutschland ungeachtet des Terroranschlags in Moskau am vergangenen Freitag seit langem im Vorfeld von Großveranstaltungen verstärkte Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere zur Terrorismusbekämpfung, durchführt.

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Er bekräftigte, dass Faeser bereits erklärt habe, dass die Sicherheit „oberste Priorität“ habe und fügte hinzu, dass die Sicherheitskonzepte für die Europameisterschaft selbstverständlich die islamistische Bedrohung einschließen. Die neuen Informationen über den Anschlag in Moskau würden aber selbstverständlich in die weitere Sicherheitsplanung für das europäische Fußballereignis einfließen.

Besondere Sorge bereitet dem Spiegel zufolge eine mögliche terroristische Bedrohung, die sich noch verstärken könnte, wenn sich die Ukraine oder Israel für das Turnier qualifizieren. In einem Bericht der Sicherheitskräfte, der dem Spiegel vorliegt, ist von einer „abstrakten Gefährdungslage“ für das Turnier die Rede. In dem Bericht wird davor gewarnt, dass aufgrund der geopolitischen Lage Cyberangriffe von prorussischen Dschihadisten zu befürchten sind, die auch Flughäfen oder öffentliche Einrichtungen betreffen könnten. Er warnt auch vor Angriffen auf die IT-Infrastruktur und vor allem vor dem Risiko eines Zusammenbruchs des Stadioneingangssystems, was zu Menschenmassen und Chaos an den Eingängen führen könnte.

Quelle: Agenturen