Deutschland räumt weitgehend das von Umweltaktivisten besetzte Bergbaudorf Lützerath

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Die deutsche Polizei teilte mit, dass sie die Aktivisten, die das Dorf Lützerath in Westdeutschland besetzen, weil sie sich gegen die Nutzung des Gebiets für den Kohleabbau wehren, „weitgehend“ geräumt hat.

„Die Evakuierung der oberirdischen Gebäude ist weitgehend abgeschlossen (…) Bis auf ein Haus haben wir fast alle geräumt. Die Wiese ist geräumt (…) Insofern ist nicht mehr viel übrig“, erklärte der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach laut dpa.

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Deutschland räumt weitgehend das von Umweltaktivisten besetzte Bergbaudorf Lützerath
Gustav Knudsen | Blaues Licht

Die Evakuierung könnte sich wegen der unterirdischen Gänge, in denen sich die Klimaaktivisten verbarrikadiert haben und die am Donnerstag (12.01.2023) entdeckt wurden, weiter verzögern.

„Es ist unmöglich zu sagen, wie lange die Evakuierung der unterirdischen Strukturen dauern wird. Es wird auch wichtig sein, sehr vorsichtig vorzugehen und kein Risiko einzugehen“, sagte Weinspach, denn man wisse nicht, „wie stabil die unterirdischen Strukturen sind“ und „wie die Luftzufuhr aussieht“.

Im Moment sei es der Polizei nicht erlaubt, sich den Aktivisten zu nähern. Spezielle Einsatzkräfte untersuchen, „wie die Rettung richtig durchgeführt werden kann“.

Stunden zuvor waren die bis dahin friedlichen Proteste eskaliert, als ein Polizeiauto von Unbekannten in Brand gesetzt wurde. „Wir gehen zweifelsfrei von Brandstiftung aus“, sagte ein Polizeisprecher. Die Täter hätten die Autoscheibe eingeschlagen, um eine brennbare Flüssigkeit ins Innere des Wagens zu schütten.

Der deutsche Energieriese RWE plant die Erweiterung eines Braunkohletagebaus, und die Stadt ist zu einem Symbol für den Kampf gegen fossile Brennstoffe geworden. Für Samstag wurde sogar eine Demonstration angekündigt, zu der auch die schwedische Teenagerin Greta Thunberg erwartet wird.

Nach Angaben der deutschen Polizei haben rund 800 Menschen vom Keyenberg bis ins vier Kilometer entfernte Lutzerath demonstriert. RWE hat einen zwei Meter hohen Zaun zur Absicherung errichtet, der nach Angaben eines Unternehmenssprechers am Donnerstag fast fertig gestellt war. Außerdem wurde mit dem Abriss von Gebäuden und der Fällung von Bäumen am Ortseingang begonnen.

Quelle: Agenturen