Die Kluft zwischen Arm und Reich in Spanien

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Die Renten in Spanien sind ein heiß diskutiertes Thema. Mit mehr als 9 Millionen Rentnern und insgesamt über 10 Millionen ausgezahlten Renten ist sie ein wichtiger Bestandteil der spanischen Gesellschaft. Doch wie in vielen anderen Bereichen des Landes gibt es auch hier große Unterschiede zwischen Arm und Reich.

In Spanien werden vom Staat fünf verschiedene Arten von Renten gezahlt: Alters-, Witwen-, Invaliden-, Waisen- und Familienrenten. Die am weitesten verbreitete Rente ist die Altersrente mit mehr als 6,4 Millionen Leistungen. Es folgen die Witwenrenten mit 2,4 Millionen Leistungen und die Invaliditätsrenten mit 945.141 Leistungen. Am wenigsten verbreitet sind die Waisenrenten und die Familienrenten mit 340.491 bzw. 45.416 Leistungen.

Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Rentenarten sind beträchtlich. So beträgt die durchschnittliche Leistung für eine Altersrente 1.334 € pro Monat, während eine Waisenrente nur 479 € pro Monat beträgt. Das bedeutet, dass zwischen der höchsten und der niedrigsten Leistung ein Unterschied von fast 300 % besteht.

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Auch zwischen den Renten von Männern und Frauen gibt es große Unterschiede. Frauen erhalten im Durchschnitt 37 % weniger Rente als Männer, was darauf zurückzuführen ist, dass sie oft weniger gearbeitet und daher weniger zum Rentenaufbau beigetragen haben.

Neben den Unterschieden bei den Rentenarten und Leistungen gibt es in Spanien auch sechs verschiedene Rentensysteme. Das am weitesten verbreitete ist das allgemeine System mit fast 7,5 Millionen Leistungen. Danach folgt das System für Selbstständige mit fast 2 Millionen Leistungen.

Die anderen vier Systeme sind das Sondersystem für Beamte, das System für Seeleute, das System für Bergleute und das System für Journalisten. Jedes dieser Systeme hat seine eigenen spezifischen Bedingungen und Leistungsbeträge, was die Komplexität des spanischen Rentensystems noch erhöht.

Wie bereits erwähnt, gibt es in Spanien zwei unterschiedliche Welten, wenn es um die Renten geht: die der Reichen und die der Armen. Dies ist auch als „Las dos Españas de las pensiones“ bekannt und bezieht sich auf die berühmte Aussage des spanischen Schriftstellers Antonio Machado über die soziale und wirtschaftliche Kluft des Landes.

Die Kluft zwischen Arm und Reich bei den spanischen Renten ist ein Problem, das schon seit vielen Jahren besteht und sich offenbar noch vergrößert. Dies ist vor allem auf die Überalterung der Bevölkerung und die Wirtschaftskrise zurückzuführen, die das Land durchgemacht hat.

Um diese Probleme zu lösen, hat die spanische Regierung mehrere Reformen des Rentensystems durchgeführt. So wurde beispielsweise das Renteneintrittsalter angehoben, und es wurden Maßnahmen ergriffen, um den Aufbau von Rentenansprüchen zu fördern. Außerdem hat sie ein neues System eingeführt, bei dem die Renten jährlich an die Inflation angepasst werden.

Ob diese Maßnahmen ausreichen werden, um die Kluft zwischen Arm und Reich zu schließen, bleibt abzuwarten. Es bleibt auf jeden Fall noch viel zu tun, um sicherzustellen, dass alle Rentner in Spanien eine angemessene Rente erhalten.

Quelle: Agenturen