Wer seit Jahren dieselben Küstenorte besucht, um dort seinen Sommerurlaub zu verbringen, weiß das. Die Preise steigen überall, was angesichts der Inflation auch nicht verwunderlich ist. Dennoch gibt es eine spanische Urlaubsküste, die besonders hervorsticht. Urlauber zahlen hier durchschnittlich 2.000 Euro pro Woche, und es handelt sich nicht um die Küste von Barcelona, Mallorca oder Marbella.
Es handelt sich um die beliebte Costa de la Luz, die Küste der Provinz Cádiz im Südwesten Andalusiens. Sie ist wegen ihrer weitläufigen, hellen Sandstrände mit Dünenlandschaften sehr beliebt. Diese Strände waren auch deutlich weniger überlaufen als die der Costa del Sol oder Costa Blanca. Mit lebhaften Surfer-Mekkas wie Tarifa und den idyllischeren Dörfern El Lentiscal bei Playa Bolonia, Zahara de los Atunes oder Caños de Meca. Aber dieses Jahr ist ein Urlaub in Cádiz teurer denn je.
Laut einer neuen Studie der Vergleichswebsite Rastreator zahlen Urlauber im August durchschnittlich 1.970 Euro. Dieser Betrag basiert auf einem Aufenthalt von sieben Tagen und sechs Nächten in einem Drei-Sterne-Hotel, inklusive Mietwagen, Benzin, Verpflegung und Nahverkehr.
Zum Vergleich: Ein gleicher Urlaub auf den Balearen kostet durchschnittlich 1.835 Euro und in Barcelona 1.746 Euro. Damit ist Cádiz mehr als 500 Euro teurer als der Durchschnitt der untersuchten spanischen Küstenregionen.
Der Preisanstieg in Cádiz macht sich in allen Bereichen des Urlaubs bemerkbar. Allein die Unterkunft ist im Vergleich zum Vorjahr um 15 % teurer geworden. Auch die Mietwagenpreise gehören mittlerweile zu den höchsten in Spanien.
Laut Rastreator gibt es dafür mehrere Gründe. Die Provinz ist in den letzten Jahren sowohl bei spanischen als auch bei ausländischen Touristen beliebter geworden, während die Kapazitäten noch nicht so groß sind wie in anderen Regionen. Dadurch steigt die Nachfrage schneller als das Angebot.
Wer sparen möchte, sollte besser an andere spanische Küsten ausweichen. So kostet ein vergleichbarer Urlaub in Granada durchschnittlich 967 Euro, weniger als die Hälfte von Cádiz. Auch Las Palmas (993 Euro) und Murcia (1.045 Euro) sind deutlich günstiger.
Diese Unterschiede können bis zu tausend Euro pro Familie betragen. Vor allem für Andalusier, die traditionell gerne in Cádiz Urlaub machen, ist das ein erheblicher Teil ihres Budgets. Nach Angaben des Observatorio Cetelem wollen sie in diesem Jahr durchschnittlich 981 Euro für ihren Sommerurlaub ausgeben, 8 % weniger als im Vorjahr. Damit liegen ihre Ausgaben weit unter den aktuellen Preisen in Cádiz.
Es bleibt abzuwarten, ob dieser Preisanstieg nur vorübergehend ist. Tourismusexperten gehen davon aus, dass die Beliebtheit von Cádiz weiter zunehmen wird, vor allem wegen der relativ unberührten Strände und der guten Erreichbarkeit. Urlaub in Cádiz scheint also vorerst eine Luxusangelegenheit zu bleiben.
Quelle: Agenturen