„Dieser Multimillionär schuldet Ihnen Geld“

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Die spanische Verbraucherorganisation FACUA Consumidores en Acción hat eine neue Kampagne mit dem Slogan „Dieser Multimillionär schuldet Ihnen Geld“ gestartet, die sich an Michael O’Leary, den CEO von Ryanair, richtet. Mit dieser Kampagne möchte FACUA auf die mutmaßlichen massiven Betrugspraktiken der Fluggesellschaft aufmerksam machen und Verbraucher dazu ermutigen, Missbrauch und Betrug im Luftfahrtsektor zu melden.

Während einer Pressekonferenz erklärte Rubén Sánchez, Generalsekretär von FACUA, dass Ryanair als Ziel der Kampagne ausgewählt wurde, weil es sich um die Fluggesellschaft handelt, über die im vergangenen Jahr die meisten Beschwerden von Verbrauchern eingegangen sind.

Das Plakat der Kampagne zeigt ein Bild von einem lächelnden Herrn O’Leary vor dem Ryanair-Logo mit dem Text darunter: „Ryanair verlangt eine illegale Gebühr für die Mitnahme von Handgepäck. Das ist einer ihrer massiven Betrugsfälle.“

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FACUA verbreitet das Plakat über soziale Medien und sendet fast eine Viertelmillion E-Mails an seine Mitglieder. Die Organisation hat außerdem eine Meldestelle eingerichtet, bei der Opfer des Handgepäckzuschlags und anderer Unregelmäßigkeiten im Luftfahrtsektor ihre Beschwerden einreichen können. Dazu gehört auch die Nichteinhaltung von Ausgleichszahlungen zwischen 250 und 600 Euro für Annullierungen und Verspätungen von mehr als drei Stunden, wie in den europäischen Vorschriften festgelegt.

Mit diesen Initiativen ermutigt FACUA Verbraucher, rechtliche Schritte einzuleiten, um ihr Geld für rechtswidrige Zuschläge und andere Missbräuche zurückzuerhalten. Diese Verfahren sind für die Beteiligten kostenlos, da es nicht zwingend erforderlich ist, einen Anwalt oder Prozessbevollmächtigten zu beauftragen.

Vor kurzem verhängte das Verbraucherschutzministerium in Spanien eine Geldstrafe in Höhe von 179 Millionen Euro gegen fünf Billigfluglinien, darunter Ryanair, wegen irreführender Praktiken wie der Erhebung von Zusatzkosten für Handgepäck und Sitzplatzreservierungen. Ryanair erhielt die höchste Strafe in Höhe von 107 Millionen Euro.

Ryanair hat angekündigt, gegen diese Bußgelder Berufung einzulegen, und behauptet, dass solche Zuschläge notwendig seien, um die Ticketpreise niedrig zu halten. Michael O’Leary reagierte heftig auf die Bußgelder und bezeichnete den spanischen Minister als inkompetent. Die Klage der FACUA scheint eine direkte Reaktion auf diese Aussagen des Ryanair-CEOs zu sein.

Auch die Verbraucherorganisation OCU geht gegen Ryanair vor und hat angekündigt, die irische Fluggesellschaft vor Gericht zu bringen. Die Organisation behauptet, dass Ryanair trotz früherer Gerichtsurteile und Geldstrafen weiterhin systematisch unzulässige Gebühren für Handgepäck erhebt. Die OCU fordert Ryanair auf, diese Praktiken unverzüglich einzustellen und geschädigte Reisende für die bereits gezahlten ungerechtfertigten Zuschläge zu entschädigen.

Quelle: Agenturen