Diplomatische Spannungen zwischen Spanien und Israel

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Die diplomatischen Beziehungen zwischen Spanien und Israel haben sich wegen der jüngsten Ereignisse in Gaza weiter verschlechtert. Als Reaktion auf die Kritik des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez am israelischen Vorgehen in Gaza hat Israel beschlossen, seinen Botschafter in Spanien vorübergehend abzuberufen.

Pedro Sánchez hat Israel wegen der hohen Zahl der Todesopfer bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen, insbesondere unter Kindern, scharf kritisiert. Er äußerte Zweifel an der Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch Israel. Dies führte zu heftiger Kritik seitens der israelischen Regierung.

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Der israelische Außenminister Eli Cohen bezeichnete die Äußerungen von Sánchez als „empörend“ und beschloss umgehend, den israelischen Botschafter in Spanien vorübergehend zu Konsultationen abzuberufen. Auch der spanische Botschafter in Israel wurde abgemahnt.

Dies ist nicht das erste Mal, dass es wegen des israelisch-palästinensischen Konflikts zu Spannungen zwischen Spanien und Israel kommt. Zuvor war der spanische Botschafter in Israel wegen kritischer Äußerungen in die Mangel genommen worden. Die Beziehungen sind schon seit einiger Zeit angespannt.

Die Abberufung des israelischen Botschafters erfolgte am Tag eines tödlichen Angriffs militanter Palästinenser auf Israelis an einer Bushaltestelle in Jerusalem. Bei dem Vorfall wurden drei Menschen getötet. Premierminister Netanjahu bezeichnete daher den Zeitpunkt von Sanchez‘ Kritik als „beschämend“.

Israel verteidigt seine Militäroperation im Gazastreifen als notwendig, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und Raketenangriffe aus dem Gazastreifen zu vergelten. Nach Ansicht Israels handelt es im Einklang mit dem Völkerrecht und die Hamas ist für die eskalierende Gewalt und die Situation im Gazastreifen verantwortlich.

Die Beziehungen zwischen Israel und Spanien sind seit einiger Zeit angespannt, vor allem wegen der kritischen Haltung Spaniens gegenüber Israel und den Palästinensern. Erst letzte Woche hatte der spanische Premierminister gemeinsam mit seinem belgischen Amtskollegen nach einem Besuch in Israel und im Gazastreifen erklärt, Spanien sei offen für die Aufnahme von Palästinensern. Die jüngsten Ereignisse haben die Beziehungen jedoch weiter belastet. Für Israel ist es nun genug.

Die Gewalt zwischen Israel und militanten Gruppen im Gazastreifen ist kürzlich wieder aufgeflammt. Israel führt als Vergeltung für den Raketenbeschuss Israels aus dem Gazastreifen Luftangriffe auf den Gazastreifen durch. Dies hat auf palästinensischer Seite viele Tote gefordert, darunter auch Kinder.

Die internationale Gemeinschaft reagiert mit Besorgnis auf die Eskalation der Gewalt. Länder wie Spanien kritisieren Israel insbesondere wegen der hohen Zahl von Opfern auf palästinensischer Seite scharf. Andere Länder betonen das Recht Israels, sich zu verteidigen.

Die neue Welle der Gewalt verschlechtert die ohnehin schon prekäre humanitäre Lage in Gaza weiter. Die UN warnt vor einer möglichen humanitären Katastrophe, wenn die Feindseligkeiten nicht bald beendet werden.

Quelle: Agenturen