Der spanische Wohnungsmarkt steht vor einer enormen Herausforderung. Schätzungen zufolge werden in den nächsten 15 Jahren etwa 3 Millionen neue Wohnungen benötigt, um die wachsende Nachfrage zu decken. Experten zufolge kann dies nur durch eine umfassende Reform der Wohnungspolitik und schnellere Bauprozesse erreicht werden.
In den letzten Jahren ist der Bau neuer Häuser erheblich zurückgegangen. Während die Bevölkerung weiter wächst und die Zahl der Haushalte steigt, können nicht genügend neue Häuser gebaut werden. Der spanische Immobilienverband APCEspaña weist darauf hin, dass die derzeitige Baukapazität unzureichend ist. Derzeit werden nur 100.000 bis 120.000 Wohnungen pro Jahr gebaut, während diese Zahl mindestens verdoppelt werden sollte, auf 250.000 pro Jahr.
Eines der größten Hindernisse ist der Mangel an verfügbarem und erschwinglichem Bauland. Darüber hinaus dauern die bürokratischen Verfahren oft zu lange. Die Genehmigung von Bauprojekten kann Jahre dauern. Schwankungen bei den Baukosten und Personalmangel wirken sich ebenfalls verzögernd aus.
Ein Bericht der APCEspaña nennt als Grund für den Erfolg die Beschleunigung der Verwaltungsverfahren. Dadurch können neue Häuser schneller gebaut werden. Außerdem sei eine nationale Wohnungsbaustrategie nötig, bei der sowohl die Zentralregierung als auch die autonomen Regionen zusammenarbeiten. Die Idee ist, dass die Regierung proaktiver Land zur Verfügung stellt und für eine effizientere Genehmigungspolitik sorgt.
Die Wohnungsknappheit betrifft nicht nur Erstkäufer und junge Familien, sondern auch ältere Menschen und Menschen mit geringerem Einkommen. Bezahlbare Miet- und Eigentumswohnungen sind knapp. Der Druck auf den Wohnungsmarkt führt zu steigenden Preisen, insbesondere in städtischen Gebieten wie Madrid, Barcelona, Valencia und Málaga.
Ein weiterer Vorschlag ist die Förderung der sogenannten „Industrialisierung des Bauwesens“. Dies bedeutet, dass mehr vorgefertigte Bauteile verwendet werden, wodurch die Bauzeit erheblich verkürzt und die Kosten gesenkt werden können. Diese Bauweise wird bereits in anderen Ländern mit positiven Ergebnissen eingesetzt.
Die Experten sind sich einig: Ohne radikale Veränderungen und mehr Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren wird Spanien das Ziel von 3 Millionen neuen Wohnungen nicht erreichen. Der Bau muss nicht nur schneller, sondern auch intelligenter erfolgen, mit einem Auge für Nachhaltigkeit, Erschwinglichkeit und Qualität.
Quelle: Agenturen