Durchschnittslohn in Deutschland fast doppelt so hoch wie in Spanien

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Die Europäische Union (EU) ist ein wirtschaftlicher und politischer Zusammenschluss von 27 Mitgliedstaaten, von denen jeder seine eigene Geschichte, Kultur und wirtschaftliche Entwicklung hat. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in den Lohnunterschieden zwischen den Ländern wider.

Anhand der neuesten Daten des europäischen Statistikamtes Eurostat aus dem Jahr 2023 können wir uns ein klares Bild von der wirtschaftlichen Lage in Europa machen. Mit der Voronoi-App können Sie die Stundenlöhne in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten vergleichen. Anhand der neuesten Eurostat-Daten bietet die App einen aktuellen Überblick über die Lohnunterschiede innerhalb Europas.

Spanien nimmt als eine der größten Volkswirtschaften der Europäischen Union eine interessante Position in der Lohnlandschaft ein. Nach den Daten von Voronoi liegt der durchschnittliche Stundenlohn in Spanien bei 18 Euro. Damit liegt Spanien im Mittelfeld der EU-Mitgliedstaaten, mit Löhnen, die höher sind als in Ländern wie Bulgarien und Rumänien, aber niedriger als in Spitzenreitern wie Luxemburg und Dänemark.

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Vergleicht man jedoch den durchschnittlichen Stundenlohn von 18 Euro in Spanien mit den Stundenlöhnen in Deutschland, so zeigt sich ein großer Unterschied. In Deutschland liegt der durchschnittliche Stundenlohn bei 31,60 Euro, fast doppelt so hoch wie in Spanien.

Spanien ist ein komplexes Land, und es gibt viele Faktoren, die sich auf die Lohnsituation auswirken, wie z.B.:

Regionale Unterschiede: Wie in vielen anderen europäischen Ländern gibt es auch in Spanien erhebliche regionale Unterschiede bei den Löhnen. Während in Madrid und im Baskenland höhere Löhne gezahlt werden, haben andere Regionen, wie Extremadura und Galicien, mit niedrigeren Löhnen zu kämpfen.
Sektorspezifische Unterschiede: Die Löhne variieren auch zwischen den verschiedenen Sektoren in Spanien. In Sektoren wie dem Finanzsektor, der IKT-Branche und der High-End-Industrie werden im Allgemeinen höhere Löhne gezahlt als beispielsweise in der Landwirtschaft und im Dienstleistungssektor.
Wirtschaftliche Entwicklung: Die Position Spaniens im Mittelfeld der Lohnrangliste spiegelt die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung des Landes wider. Obwohl Spanien nicht das Spitzenniveau Nordwesteuropas erreicht, verfügt es über eine robuste Wirtschaft, die über dem EU-Durchschnitt liegt.
Arbeitsmarktpolitik: In den letzten Jahren hat die spanische Regierung Schritte unternommen, um den Arbeitsmarkt zu reformieren und die Löhne zu erhöhen, zum Beispiel durch die Anhebung der Mindestlöhne. Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass Spanien in der Lohnrangliste ganz oben steht.

Luxemburg nimmt in der europäischen Lohnrangliste eine besondere Stellung ein. Den Daten zufolge hat Luxemburg einen durchschnittlichen Stundenlohn von 47 € und ist damit das Land mit den mit Abstand höchsten Löhnen in Europa.

Dänemark und Norwegen folgen dicht hinter Luxemburg mit durchschnittlichen Stundenlöhnen von 42 € bzw. 41,70 €. An vierter Stelle liegt Island mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 39,50 Euro. Diese nordischen Länder sind bekannt für ihre starken Sozialversicherungssysteme und ihre hohe Produktivität, die sich in hohen Löhnen niederschlägt.

Am Ende der Liste stehen osteuropäische Länder wie Bulgarien und Rumänien, die mit nur 8 bzw. 10 Euro die niedrigsten Stundenlöhne in Europa zahlen. Dieses enorme Lohngefälle spiegelt die anhaltende wirtschaftliche Ungleichheit zwischen West- und Osteuropa wider, die auf historische, politische und strukturelle Faktoren zurückzuführen ist.

Quelle: Agenturen