Ein Haus auf Mallorca? Oder fünf in Extremadura?

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Der spanische Wohnungsmarkt präsentiert sich als ein facettenreiches Feld mit erheblichen Preisunterschieden, die in einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Registradores deutlich werden. Demnach könnte man für den Preis eines einzigen Hauses auf den Balearen fast fünf Immobilien in der Extremadura erwerben. Diese Diskrepanz unterstreicht die regionalen Unterschiede und die damit verbundenen Herausforderungen beim Zugang zu Wohnraum.

Der Bericht zeigt, dass der Quadratmeterpreis auf den Balearen bei etwa 4.096 Euro liegt, was für eine 80 Quadratmeter große Wohnung eine Investition von rund 327.680 Euro bedeutet. Im Vergleich dazu liegt der Quadratmeterpreis in der Extremadura bei lediglich 900 Euro, wodurch eine ähnliche Wohnung für etwa 72.000 Euro erworben werden kann.

Madrid ist die einzige autonome Region, die mit einem Quadratmeterpreis von 4.112 Euro noch leicht über den Balearen liegt. Interessanterweise verzeichnete Madrid einen Anstieg von 1,1 %, während die Balearen einen Anstieg von 3,8 % zu verzeichnen hatten.

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Gustav Knudsen | Serendipity

Diese Zahlen verdeutlichen die finanziellen Hürden, mit denen die Bewohner der Balearen konfrontiert sind, wenn es um den Erwerb von Wohneigentum geht. Die Inseln führen die Liste der Regionen mit den höchsten Hypothekendarlehen an, wobei der durchschnittliche Hypothekenbetrag für den Kauf einer Immobilie bei 286.024 Euro liegt, was einem Anstieg von 6,3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Im Vergleich dazu beträgt der durchschnittliche Hypothekenbetrag in Spanien 167.828 Euro, während er in der Extremadura bei 93.996 Euro liegt.

Trotz der hohen Immobilienpreise und Hypothekenbeträge weisen die Balearen mit 23,58 Jahren die kürzeste durchschnittliche Laufzeit von Hypothekarkrediten im ganzen Land auf. Katalanen benötigen im Durchschnitt 26,5 Jahre, während der spanische Durchschnitt bei 25,42 Jahren liegt. Die hohen Immobilienpreise auf den Balearen werden von Experten auf ein begrenztes Angebot und eine hohe Nachfrage zurückgeführt, da die Region als sehr attraktiv gilt.

Ein weiterer Faktor ist der hohe Anteil ausländischer Käufer auf den Balearen, der mit 29,5 % den höchsten Wert aller autonomen Regionen erreicht. Es folgen die Region Valencia mit 27 %, die Kanarischen Inseln mit 25,3 % und die Region Murcia mit 21,9 %. Im dritten Quartal 2022 erreichte der Anteil ausländischer Käufe auf den Balearen sogar 35,1 %.

Die COVID-19-Pandemie führte dazu, dass viele ausländische Bürger, insbesondere Deutsche, Häuser auf den Inseln erwarben, um von dort aus im Homeoffice zu arbeiten. Obwohl dieser Anteil inzwischen gesunken ist, gab es im dritten Quartal 2025 einen leichten Anstieg um 1,04 %, den größten Anstieg aller Regionen.

Daniel Arenas, Präsident des Balearischen Verbandes für nationale und internationale Immobilien (ABINI), erklärt dies mit einer Anpassung und betont, dass der Rückgang der Käufe durch deutsche Staatsangehörige durch andere Nationalitäten, wie beispielsweise Briten, ausgeglichen wurde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Wohnungsmarkt in Spanien, insbesondere auf den Balearen, von erheblichen Preisunterschieden und einer hohen Nachfrage geprägt ist, was den Zugang zu Wohneigentum für viele Menschen erschwert. Der hohe Anteil ausländischer Käufer und die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben die Situation zusätzlich beeinflusst.

Quelle: Agenturen