In Spanien hat die private Gesundheitsfürsorge in den letzten Jahren ein erhebliches Wachstum erfahren. Den Daten des Verbands der Versicherungswirtschaft für 2023 zufolge sind 12,4 Millionen Menschen, d.h. 25,8 % der Bevölkerung, privat krankenversichert. Dies entspricht einer Branche mit einem Umsatz von 11 Milliarden Euro.
Ein großer Teil dieser Versicherten sind Beamte und ihre Familien, die sich über Krankenkassen wie Muface privat versorgen lassen. Muface, die für die Versorgung der Staatsbediensteten zuständig ist, befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage. Versicherer wie Adeslas und DKV haben erklärt, dass sie sich aufgrund von Unterfinanzierung nicht an der neuen Ausschreibung beteiligen werden, was zu Unsicherheiten über die Zukunft des Modells führt.
In der Vergangenheit haben sich die meisten Muface-Mitglieder für die private Pflege entschieden. Im Jahr 2010 entschieden sich nur 17 % für die öffentliche Gesundheitsversorgung, doch bis Oktober 2024 war dieser Anteil auf etwa ein Drittel der 1,5 Millionen Mitglieder gestiegen. Diese Verschiebung deutet auf eine wachsende Präferenz der Beamten für die öffentliche Gesundheitsversorgung hin.
Trotz dieses Trends hat die Gesamtzahl der privaten Krankenversicherungsverträge in Spanien zugenommen. In den letzten 10 Jahren sind etwa 3,7 Millionen Versicherte hinzugekommen, die Hälfte davon nach der Pandemie. Dieser Zuwachs ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, u.a. auf Unternehmen, die die Krankenversicherung als Zusatzleistung anbieten, und auf Einzelpersonen, die die Möglichkeit schätzen, sich direkt an einen Facharzt zu wenden, ohne vorher einen Hausarzt zu konsultieren.
Die geografische Verteilung der privaten Krankenversicherungen ist sehr unterschiedlich. In Madrid sind 40,5 % der Bevölkerung privat versichert, was einem Anstieg von 10 Prozentpunkten seit 2011 entspricht. Andere Regionen mit einem hohen Anteil an Versicherten sind Ceuta und Melilla mit 37 % bzw. 32 %. Den niedrigsten Prozentsatz weist hingegen Navarra auf, wo nur 12 % der Einwohner privat versichert sind.
Der Sektor wird von vier großen Versicherern beherrscht: SegurCaixa Adeslas, Sanitas, Asisa und DKV. Zusammen halten sie zwei Drittel des Marktes. SegurCaixa Adeslas, im Besitz von Mutua Madrileña und CaixaBank, ist mit einem Marktanteil von 28,5 % führend.
Die Zukunft von Muface bleibt ungewiss. Wenn die Verhandlungen mit den Versicherern nicht erfolgreich verlaufen, muss der öffentliche Gesundheitsdienst möglicherweise eine Million zusätzliche Patienten aufnehmen. Dies könnte erhebliche Auswirkungen sowohl auf die öffentliche als auch auf die private Gesundheitsversorgung in Spanien haben.
Quelle: Agenturen





