Der teilweise Einsturz des mittelalterlichen Baluard de Sant Pere in Palma auf Mallorca hat eine Debatte über Verantwortlichkeiten und dringenden Handlungsbedarf ausgelöst. Die Schäden an der Lehmfassade des historischen Bauwerks werfen Fragen auf, wie ein als besonders schützenswert eingestuftes Objekt so lange vernachlässigt werden konnte, dass Teile der Außenwand einstürzen.
Denkmalschützer fordern nun umgehende Maßnahmen zur Sicherung des Areals. Kritiker bemängeln eine Kombination aus mangelnder Vorsorge, unklaren Zuständigkeiten und fehlender Priorisierung seitens der zuständigen Behörden.
Es wird gefordert, gefährdete Mauerabschnitte zu identifizieren, Fristen für Erhaltungsmaßnahmen festzulegen und traditionelles Handwerk zur Reparatur zu fördern. Konkrete Sofortmaßnahmen umfassen die Absperrung des Bereichs, eine Gefährdungsanalyse durch Fachleute, temporäre Abstützungen und eine digitale Dokumentation der Schäden.
Mittelfristig sind ein verbindlicher Restaurierungsplan, ein Restauratorenkonsortium und ein Monitoring-System erforderlich. Es wird angeregt, einen Sofortfonds für gefährdete Objekte einzurichten und Fortbildungsmaßnahmen für Handwerker zu fördern.
Die Situation verdeutlicht, dass Denkmalpflege den städtischen Alltag und die Identität der Nachbarschaft berührt. Es bedarf nun schneller, handfester Schritte, um zu zeigen, dass der Schutzstatus nicht nur ein Etikett ist, sondern mit Ressourcen und Kompetenz hinterlegt wird.
Quelle: Agenturen





