Einst war Benidorm stolzer Standort einer der größten Holzachterbahnen Europas: der Magnus Colossus. Diese beeindruckende Attraktion, die im Jahr 2000 im Themenpark Terra Mítica eröffnet wurde, erstreckte sich über 1.150 Meter und erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 92 km/h. Auf einem Kalksteinhügel gelegen, bot die Achterbahn einen atemberaubenden Blick über die Stadt und das Mittelmeer.
Der Magnus Colossus war das Aushängeschild von Terra Mítica, einem Freizeitpark, der sich auf die alten mediterranen Zivilisationen konzentrierte. Trotz des ambitionierten Starts mit einer Investition von 400 Millionen Euro geriet der Park schnell in finanzielle Schwierigkeiten. Schlechte Organisation, enttäuschende Besucherzahlen und Vorwürfe der Korruption untergruben den Erfolg.
Im Jahr 2016 wurde der Magnus Colossus wegen hoher Wartungskosten geschlossen. Die Holzkonstruktion erwies sich als hitzeempfindlich, was zu Ausdehnungen und strukturellen Problemen führte. Außerdem wurde entdeckt, dass die Holzteile mit Kreosot behandelt worden waren, einem krebserregenden Stoff, der seit Jahren für die industrielle Verwendung verboten ist.
Die Schließung der Achterbahn symbolisiert die allgemeinen Probleme von Terra Mítica. Der Park wurde von gerichtlichen Ermittlungen wegen Betrugs und Missbrauchs von Subventionen heimgesucht. Im Jahr 2015 begann ein groß angelegter Prozess, in dem Dutzende ehemalige Direktoren und Geschäftspartner wegen der Einreichung gefälschter Rechnungen in Höhe von mehreren Millionen Euro angeklagt wurden.
Heute steht der Magnus Colossus noch immer, wenn auch als stille Erinnerung an ein ehrgeiziges Projekt, das durch Misswirtschaft und Skandale zu Fall gebracht wurde. Terra Mítica ist nach wie vor geöffnet, aber die glorreichen Zeiten scheinen längst vorbei zu sein.
Quelle: Agenturen





