Ende des Stierkampfes als Kulturerbe in Spanien?

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Am 17. Februar 2025 um 10:00 Uhr fand in Spanien ein historischer Moment statt: 715.606 Unterschriften für die Bürgerinitiative gegen den Stierkampf als Kulturerbe wurden offiziell an das spanische Abgeordnetenhaus übergeben.
Die Bürgerinitiative, die von mehr als 200 Organisationen, darunter das Anti-Stierkampf-Komitee (CAS International), unterstützt wird, fordert die Aufhebung des Gesetzes, das den Stierkampf als kulturelles Erbe schützt.

Dieser Status bedeutet, dass ein Verbot des Stierkampfes derzeit nicht möglich ist und die Branche weiterhin von Subventionen und der Förderung junger Menschen profitiert. Estefania Pampin Zuidmeer, Vizepräsidentin von CAS International, aus Madrid:

„Ein historischer Moment! Mit 715.606 Unterschriften haben sich die Spanier laut und deutlich zu Wort gemeldet: Es ist Zeit für Veränderungen. Es kann nicht sein, dass Tierquälerei gesetzlich geschützt ist und zudem jedes Jahr Millionen von Euro dafür ausgegeben werden. Mehr als 80 % der spanischen Bevölkerung sind dagegen. Jetzt sind die Politiker am Zug. Wir fordern die spanischen Parteien auf, aktiv zu werden: Stierkampf ist kein Kulturerbe!“

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Der Kampagne „No es mi Cultura“ (Es ist nicht meine Kultur) ist es gelungen, innerhalb weniger Monate eine noch nie dagewesene Unterstützung zu erhalten. Dank des Einsatzes von mehr als 3.000 Freiwilligen in 40 Provinzen wurden auf Festivals, Konzerten, Demonstrationen, Sportveranstaltungen und Märkten Unterschriften gesammelt. Nur Personen mit spanischer Staatsangehörigkeit durften unterschreiben, was diese Petition zu einem starken Signal für den Wandel der öffentlichen Meinung in Spanien machte.

Obwohl der Stierkampf 2013 von der spanischen Regierung als Kulturerbe anerkannt wurde, ist das Interesse daran rückläufig. Nach offiziellen Angaben des spanischen Kulturministeriums hat sich die Zahl der Stierkämpfe zwischen 2009 und 2019 halbiert, und jüngste Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der Spanier den Stierkampf einschränken oder verbieten möchte.

Mit der Einreichung dieser 715.606 Unterschriften sollte das spanische Parlament die Bürgerinitiative prüfen. Die Mindestzahl der erforderlichen Unterschriften beträgt 500.000. Nie zuvor wurden in Spanien so viele Unterschriften für eine Bürgerinitiative gesammelt!

Quell: Agenturen