Energieeffizienzklasse – ist jetzt was genau?

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In Spanien spielt der Energieausweis, offiziell Certificado de Eficiencia Energética (CEE), eine immer größere Rolle für Hausbesitzer. Dieses Dokument zeigt, wie energieeffizient eine Immobilie ist, auf einer Skala von A (sehr effizient) bis G (sehr ineffizient). Der Energieausweis ist seit 2013 beim Verkauf und bei der Vermietung von Immobilien vorgeschrieben und gilt in den meisten Fällen für zehn Jahre.

Ein zugelassener Techniker – beispielsweise ein Architekt, Ingenieur oder Energieberater – kommt vorbei, um die Immobilie zu begutachten. Dabei werden die Isolierung von Wänden, Böden und Dach, die Qualität von Fenstern und Türen, die Heiz- und Kühlsysteme sowie eventuelle nachhaltige Energiequellen wie Sonnenkollektoren geprüft. Auf dieser Grundlage wird der Ausweis festgelegt.

Bislang handelte es sich vor allem um eine gesetzliche Verpflichtung ohne direkte Auswirkungen auf Wohnungen mit einem niedrigen Label. Das wird sich jedoch schnell ändern. Nach neuen europäischen Vorschriften dürfen ab 2030 Wohnungen mit einem Label unter E nicht mehr verkauft oder vermietet werden. Das bedeutet, dass Millionen von Wohnungen in Spanien, etwa 80 Prozent der Gesamtzahl, grundlegend renoviert werden müssen. Drei Jahre später, im Jahr 2033, wird die Messlatte noch höher gelegt und mindestens die Klasse D vorgeschrieben.

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Gustav Knudsen | 1987

Der spanische Wohnungsbestand ist relativ alt: durchschnittlich 43 Jahre, oft ohne gute Isolierung oder moderne Installationen. Zwischen 2013 und 2023 wurden nur etwas mehr als 100.000 Wohnungen renoviert, während es bis 2030 schätzungsweise 1,2 Millionen sein müssen. Die Regierung hofft, dass die Eigentümer in Maßnahmen wie bessere Isolierung, Doppelverglasung, Wärmepumpen und Sonnenkollektoren investieren. In einigen Fällen stehen dafür Subventionen zur Verfügung.

Ein günstiges Energieeffizienzlabel bedeutet niedrigere Energiekosten, einen höheren Immobilienwert und eine größere Attraktivität auf dem Immobilienmarkt. Außerdem entspricht die Immobilie den künftigen gesetzlichen Bestimmungen, sodass Sie 2030 oder 2033 keine unangenehmen Überraschungen erleben. Und nicht unwichtig: Energieeffiziente Häuser stoßen weniger CO₂ aus und tragen so zu einem nachhaltigeren Spanien bei.

Wer jetzt schon Schritte unternimmt, um den Energieausweis zu verbessern, wird später nicht hinter den Tatsachen zurückbleiben. Achten Sie also nicht nur auf die Lage und den Preis einer Immobilie, sondern auch auf diesen kleinen, aber immer wichtiger werdenden Ausweis.

Lassen Sie einen Energieausweis erstellen
Beauftragen Sie einen anerkannten Techniker, um Ihren aktuellen Ausweis zu ermitteln. So wissen Sie genau, wo Sie stehen und welche Verbesserungen den größten Effekt haben.

Verbessern Sie die Isolierung
Die Isolierung von Dach und Wänden bringt oft den größten Gewinn.
Erwägen Sie bei älteren Häusern eine Hohlwanddämmung oder eine zusätzliche Dachisolierung.

Ersetzen Sie Fenster und Türen
Der Austausch von Einfachverglasung durch Doppel- oder Dreifachverglasung senkt den Energieverbrauch und erhöht den Komfort.

Wählen Sie energieeffiziente Anlagen
Erwägen Sie eine Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen.
Ersetzen Sie alte Heizkessel durch moderne, effizientere Systeme.
Installieren Sie Sonnenkollektoren
Vor allem in Spanien mit seinen vielen Sonnenstunden amortisieren sich Sonnenkollektoren oft schnell.

Rüsten Sie Beleuchtung und Geräte auf
Steigen Sie auf LED-Beleuchtung und energieeffiziente Haushaltsgeräte um.

Beantragen Sie Fördermittel
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder autonomen Region nach verfügbaren Fördermitteln oder Darlehen für energiesparende Renovierungen.

Planen Sie rechtzeitig
Warten Sie nicht bis 2029 oder 2032. Wenn Sie jetzt schon anfangen, vermeiden Sie, dass Sie später keine Genehmigungen oder Fachleute mehr finden.

Quelle: Agenturen