Entfernung von Tourismuswerbung in israelischen Siedlungen

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Das spanische Ministerium für Verbraucherangelegenheiten hat sieben großen Online-Reiseportalen eine offizielle Warnung geschickt. Diese Portale müssen 138 Anzeigen für touristische Unterkünfte entfernen, die in israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten aufgeführt sind. Nach Ansicht Spaniens verstoßen diese Siedlungen gegen internationales Recht und dürfen nicht beworben werden.

Die Maßnahme basiert auf einem kürzlich aufgrund der Lage in Gaza verabschiedeten Notstandsgesetz. Dieses Gesetz besagt, dass Werbung für Waren und Dienstleistungen aus israelischen Siedlungen in Spanien illegal ist. Das Ministerium hat die Plattformen aufgefordert, die Anzeigen unverzüglich zu sperren oder zu entfernen, und warnt vor möglichen Sanktionen, falls dieser Aufforderung nicht nachgekommen wird.

Obwohl die spanische Regierung keine Namen genannt hat, handelt es sich laut Menschenrechtsorganisationen um bekannte internationale Plattformen wie Booking und Airbnb. Amnesty International weist seit langem auf die Rolle großer Reise-Websites hin, die weiterhin touristische Unterkünfte in diesen Siedlungen anbieten. Nach Ansicht der Organisation tragen diese Unternehmen zur Normalisierung einer Situation bei, die nach internationalem Recht illegal ist.

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Auch von Seiten der Vereinten Nationen kommt Kritik. Ein UN-Bericht stellt fest, dass Online-Reiseplattformen wirtschaftlich von der Besetzung profitieren, indem sie Touristen Unterkünfte in diesen Gebieten anbieten. In einigen Fällen werden die Siedlungen sogar als attraktive Urlaubsziele präsentiert, ohne dass der politische und rechtliche Kontext erläutert wird.

Das spanische Ministerium betont, dass solche Anzeigen die Kolonisierung palästinensischer Gebiete legitimieren können. Um die Durchsetzung zu erleichtern, hat die Regierung eine Liste mit mehr als 200 Postleitzahlen veröffentlicht, die israelischen Siedlungen entsprechen.

Der Schritt Spaniens fügt sich in eine breitere internationale Debatte über die Verantwortung von Unternehmen im Bereich der Menschenrechte ein. In anderen europäischen Ländern gibt es ähnliche Beschwerden und Gerichtsverfahren gegen Reiseplattformen, die in den besetzten palästinensischen Gebieten tätig sind.

Quelle: Agenturen