Entschädigung für Matthias Kühn eingefroren

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Die Regierung hat die 96 Millionen Entschädigung an Matthias Kühn für die Urbanisation Muleta II in Sóller auf Mallorca bereits gezahlt. Das Geld ist jedoch noch nicht bewegt worden. Es befindet sich auf dem Konsignationskonto des Obersten Gerichtshofs und wartet darauf, dass es zuerst zur Begleichung der Schulden der zahlreichen Unternehmen des deutschen Geschäftsmanns verwendet wird.

Die Kammer für Rechtsstreitigkeiten der TSJIB hat beschlossen, die Gelder einzufrieren und die Entscheidung des Handelsgerichts 1 von Palma abzuwarten, das für das Insolvenzverfahren der Kühn-Gruppe zuständig ist. Die Entschädigung geht formell auf eine der Gesellschaften der Gruppe, Birdie Son Vida, zurück, die Eigentümerin des Grundstücks in Sóller war, das freigegeben wurde und die die Verwaltung zur Zahlung verpflichtet hat.

Das übliche Verfahren wäre gewesen, dass die TSJIB, sobald sie über die Gelder verfügt, diese an das Unternehmen überweist, damit der Insolvenzverwalter das Insolvenzverfahren abwickeln kann, in dem noch Schulden in Höhe von rund vier Millionen Euro bestehen.

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Gustav Knudsen | Blaues Licht

Die Komplexität des Kühn’schen Unternehmensgeflechts mit rund 25 Gesellschaften unter dem Dach der Gruppe, von denen sich mehr als die Hälfte im Insolvenzverfahren befindet, macht die Entscheidung über die Zukunft dieser Gelder jedoch wesentlich komplizierter. Die Unternehmen haben Kreuzbeteiligungen, so dass das Handelsgericht entscheiden muss, wie mit dieser Verteilung umzugehen ist und wie die verschiedenen Schulden zu begleichen sind.

Parallel zum Konkursverfahren wartet Kühn ab, was an einer anderen gerichtlichen Front geschieht, bevor er in den Genuss der Entschädigung kommt: dem Strafverfahren. Ein Gericht in Palma ermittelt immer noch gegen den Geschäftsmann, weil er Gelder verheimlicht hat, um eine Schuld von mehr als dreizehn Millionen Euro gegenüber den Steuerbehörden zu vermeiden.

Die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen den Geschäftsmann beinhaltet auch ein Manöver, um die 96 Millionen Euro von Muleta dem Zugriff der Steuerbehörden zu entziehen. Der Inhaber dieses Aufrechnungsrechts, Birdie Son Vida, war im Besitz eines anderen Unternehmens der Kühn-Gruppe. Im Jahr 2021 wurde es jedoch mit Genehmigung des Insolvenzverwalters an ein anderes Unternehmen verkauft. Der Beschwerde zufolge wusste der damalige Firmenchef nicht, dass es sich bei den Käufern in Wirklichkeit um die beiden Söhne des Geschäftsmanns handelte, gegen den ebenfalls ermittelt wird, und dass der Sohn von Kühns Ehefrau Norma Duval, die in dem Verfahren als mögliche Gewinnbeteiligte am Geschäft ihres Mannes auftaucht, zum Verwalter des Unternehmens ernannt wurde.

Quelle: Agenturen