Vor kurzem kam es zu Verwirrung über einen angeblichen neuen Zuschlag von 100 Euro, den Ryanair für Passagiere einführen würde, die weniger als 40 Minuten vor Abflug am Flughafen eintreffen. Die Fluggesellschaft bestreitet dies und erklärt, dass es keine neue Strafe für Zuspätkommer gibt. Es gibt jedoch eine bestehende Regelung, nach der Passagiere, die ihren Flug verpassen, gegen eine Gebühr von 100 Euro auf den nächsten verfügbaren Flug umgebucht werden können.
Laut Ryanair sollten Passagiere mindestens 30 Minuten vor der geplanten Abflugzeit am Gate sein. Wer Gepäck aufgeben möchte, sollte sich mindestens zwei Stunden vor Abflug am Check-in-Schalter einfinden. Diese Richtlinien sollen einen reibungslosen Boarding-Prozess gewährleisten und Verspätungen verhindern.
Die Verwirrung scheint durch eine Fehlinterpretation der Ryanair-Richtlinie zu verpassten Flügen entstanden zu sein. Wenn ein Passagier zu spät kommt und das Gate bereits geschlossen ist, bietet Ryanair die Möglichkeit, gegen eine Gebühr von 100 Euro einen Sitzplatz auf dem nächsten verfügbaren Flug zum gleichen Ziel innerhalb einer Stunde nach der geplanten Abflugzeit zu erhalten, sofern Plätze verfügbar sind. Dieser Service ist nur am Ticketschalter am Flughafen verfügbar und für den Passagier optional.
Ryanair betont, dass es sich bei dieser Regelung nicht um eine neue Strafmaßnahme handelt, sondern um einen zusätzlichen Service für Passagiere, die ihren Flug verpasst haben und schnell an ihr Ziel reisen möchten. Diese Richtlinie ist mit der anderer Fluggesellschaften vergleichbar.
Diese Klarstellung der Richtlinie erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Ryanair und andere Billigfluglinien wie Vueling, EasyJet, Norwegian und Volotea in Spanien aufgrund ihrer Richtlinien für Handgepäck unter Druck stehen. Das spanische Verbraucherministerium hat die Erhebung von Gebühren für Handgepäck kritisiert, das in die Kabine mitgenommen und nicht im Frachtraum verstaut wird.
Ryanair ist für seine niedrigen Grundtarife bekannt, verlangt aber für fast alle Zusatzleistungen einen Aufpreis. So können Passagiere beispielsweise für Sitzplätze mit mehr Beinfreiheit, Sitzplätze in den vorderen Reihen oder für die Auswahl nebeneinanderliegender Sitzplätze für gemeinsam Reisende extra bezahlen. Diese Strategie ermöglicht es der Fluggesellschaft, die Grundtarife niedrig zu halten und den Passagieren die Wahl zu lassen, gegen Aufpreis zusätzlichen Komfort und zusätzliche Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ryanair keine neue Gebühr für Passagiere eingeführt hat, die kurz vor dem Abflug eintreffen. Die bestehende Regelung von 100 Euro ist ein Service für Passagiere, die ihren Flug verpasst haben und schnell auf einen späteren Flug umgebucht werden möchten. Reisenden wird empfohlen, die empfohlenen Check-in- und Boarding-Zeiten einzuhalten, um Unannehmlichkeiten und zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Quelle: Agenturen