Erneuter Kampf gegen „Balconing“ auf Mallorca

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 3 Minuten -

Am Dienstag (14.05.2024) wurde ein 26-jähriger Pole durch „Balconing“ schwer verletzt. Bei dem Versuch, von einem Balkon auf einen anderen zu klettern, stürzte er aus dem dritten Stock und prallte vor den Augen der schockierten Nachbarn auf eine Terrasse im ersten Stock.

Letzte Woche starb eine 23-jährige deutsche Frau in Palma, nachdem sie von einem Balkon im vierten Stock des Hotels Arenal de Palma gestürzt war. Offenbar hatte sie versucht, vom Dach aus ihr Zimmer zu erreichen. Der Vorfall ereignete sich um drei Uhr nachts, und die Rettungskräfte konnten nichts mehr für die Frau tun. Sie starb noch an Ort und Stelle.

Balconing ist das Phänomen, bei dem oft junge und betrunkene Touristen von Balkon zu Balkon klettern oder sogar von ihren Balkonen aus in den Hotelpool spritzen wollen. Oft geht es gut, manchmal geht es schief. Die Folgen sind dann fast immer tragisch. Die Opfer finden sich tot oder schwer verletzt wieder.

Lesetipp:  Flugausfälle auf Mallorca wegen Iberia-Streik
Zeitreise zum kleinen Preis! ebooks von Gustav Knudsen für den
Herbst. Alle Titel für jeweils € 3,99!

Wie schon in den vergangenen Jahren versuchen die Behörden in den spanischen Reisezielen, in denen viele junge Menschen nach dem Abitur Urlaub machen, diesem Phänomen Einhalt zu gebieten. Zu diesem Zweck hat sich die Gemeinde Calvià auf Mallorca mit der britischen Botschaft zusammengetan, um gegen das Balconing in Magaluf auf Mallorca vorzugehen.

Der Bürgermeister von Calvià, Juan Antonio Amengual, traf am Dienstag im Rathaus mit dem britischen Botschafter in Spanien, Hugh Elliott, zusammen. Ihr Ziel ist es, ihre Kräfte zu bündeln und Eindrücke für die kommende Tourismussaison in Magaluf auszutauschen. Beide Seiten betonten, dass die Bemühungen um Sicherheit und Prävention in diesem Gebiet fortgesetzt werden müssen. Sie wollen dafür sorgen, dass die Besucher dieses beliebten Vergnügungsviertels einen Sommer ohne ernsthafte Zwischenfälle erleben.

Nach dem Treffen trafen sich Amengual und Elliott mit Vertretern lokaler Wirtschaftsverbände, die sich erneut an der Kampagne „Quédate con tus compañeros“ – Bleib bei deinen Freunden – beteiligen. Damit werben sie für einen verantwortungsvollen Alkoholkonsum, um Unfälle während der Partynächte in Magaluf zu vermeiden. Lokale Nachtlokale werden Plakate der Kampagne aufhängen und deren Inhalt in ihren sozialen Medien verbreiten.

Im letzten Jahr gab es in Magaluf keine Todesfälle am Ende der Saison, die auf die gefährliche Praxis des Balkonspringens zurückzuführen waren. Die erneute Kampagne soll dieses Ergebnis wiederholen und Tausende von jungen Menschen, die bereits in die Hotels der Insel kommen, für die Risiken sensibilisieren.

Zuvor hatten Mallorca und Ibiza beschlossen, ein Alkoholverbot auf den Straßen der Touristengebiete einzuführen. Auf Mallorca betrifft dies die Platja de Palma, s’Arenal de Llucmajor und Palmanova. Die neuen Vorschriften wurden eingeführt, um gegen die Belästigung durch feiernde Touristen vorzugehen. In den vier beliebtesten Touristenorten der spanischen Inseln ist es ab Samstag verboten, auf der Straße Alkohol zu trinken. Alkohol darf nur noch auf Terrassen konsumiert werden. Wer sich nicht daran hält, riskiert ein Bußgeld zwischen 500 und 1.500 Euro.

Dies ist eine Verschärfung eines früheren Gesetzes, das auf den Balearen im Jahr 2020 eingeführt wurde. Damals wurde unter anderem ein Verbot des Alkoholverkaufs am Abend und in der Nacht eingeführt.

Quelle: Agenturen