Bei einem neuen russischen Raketenangriff auf die Region Odessa in der Südukraine sind gestern Abend (10.10.2024) vier Menschen, darunter ein Minderjähriger, getötet worden. „Bei dem Angriff auf den Bezirk Odessa wurde ein zweistöckiges Gebäude zerstört, in dem Zivilisten lebten und arbeiteten“, schrieb Oleg Kiper, Leiter der regionalen Militärverwaltung, auf seinem Telegramm-Account und fügte hinzu, dass neun Menschen wegen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
Eine ukrainische Journalistin, die aus erster Hand über das Leben unter russischer Besatzung berichtet hat, ist nach offiziellen Angaben vom Donnerstag in einer russischen Haftanstalt gestorben. Viktoria Roshchyna, die diesen Monat 28 Jahre alt wurde, arbeitete als freie Journalistin für die ukrainischen Medien Ukrainska Pravda und Hromadske Radio sowie für den von den USA finanziertenSender Radio Liberty.
Roshchyna berichtete anschaulich über das Leben auf der Krim, nachdem Russland die Halbinsel 2014 von der Ukraine annektiert hatte, und über Gebiete in der Ostukraine, die von russisch finanzierten Separatisten besetzt wurden. Sie dokumentierte auch die fast dreimonatige Verteidigung des Hafens von Mariupol, nachdem Moskau im Februar 2022 eine groß angelegte Invasion gestartet hatte. Mindestens 17 Journalisten sind nach Angaben internationaler Organisationen bei der Berichterstattung über den Krieg ums Leben gekommen.
Roshchyna wurde nach der Invasion zunächst zehn Tage lang in der Südukraine festgehalten und war zu einer neuen Reise in die besetzten Gebiete aufgebrochen, als sie im August 2023 verschwand. Russische Beamte bestätigten im vergangenen Mai, dass sie festgehalten wurde, äußerten sich jedoch nicht weiter dazu.
Ihr Tod wurde von Petro Yatsenko, dem Pressesprecher der Kriegsgefangenen-Beobachtungsstelle, im Fernsehen bekannt gegeben. Die Umstände ihres Todes sind noch nicht bekannt. Andri Jusow, Sprecher des ukrainischen Geheimdienstes HUR, erklärte gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender Suspilne, dass Roshchyna auf einer Liste von Gefangenen stand, die ausgetauscht werden sollten. Sie sollte aus der Haft in der südlichen Stadt Taganrog nach Moskau überführt werden.
Quelle: Agenturen