Erste DANA mit eigenem Namen bereits über Ostküste aktiv

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DANA Alice bringt erneut starke Regenfälle an die spanische Ostküste und die Balearen. Vor allem Mallorca und Ibiza, die sich gerade von den Überschwemmungen der letzten Woche erholen, sind davon betroffen.

Es ist die erste DANA mit einem eigenen Namen, seit der spanische Wetterdienst AEMET beschlossen hat, DANAs mit großer Auswirkung einen Namen zu geben. Wie bei schweren Stürmen soll dies für eine klarere Kommunikation, schnellere Reaktionen der Behörden und weniger Verwirrung in der Bevölkerung sorgen.

Was genau ist eine DANA? Der Begriff DANA ist eine Abkürzung für „Depresión Aislada en Niveles Altos”, also eine isolierte Tiefdruckzone in hohen Lagen. Ein solches Wettersystem, das in mittleren bis hohen Lagen der Atmosphäre entsteht, kann in Kombination mit anderen Faktoren extremes Wetter verursachen. Denken Sie dabei an Starkregen, anhaltende heftige Regenfälle, Schnee, Hagelschauer und schwere Gewitter.

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Gustav Knudsen | 1987

Insbesondere seit den schweren Überschwemmungen Ende Oktober letzten Jahres in Valencia werden DANAs oft mit schweren Unannehmlichkeiten in Verbindung gebracht. Dies muss jedoch nicht immer der Fall sein. Nicht jede DANA verursacht Katastrophen. Indem nur die risikoreichsten DANAs einen Namen erhalten, hofft AEMET, diese Verwirrung auszuräumen.

Seit 2017 beteiligt sich AEMET am europäischen Programm zur Benennung von Stürmen mit großer Auswirkung. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Portugal, Frankreich, Belgien, Luxemburg und Andorra im Rahmen von EUMETNET, einem Netzwerk europäischer Wetterdienste. Nun kommt eine Erweiterung hinzu: Auch DANA, die voraussichtlich zu gefährlichen Wetterlagen führen, erhalten künftig einen offiziellen Namen.

Einige Vorteile auf einen Blick:

Bessere Kommunikation mit den Medien und der Bevölkerung
Schnellere Vorbereitung durch Behörden und Rettungsdienste
Eindeutige Berichterstattung ohne Missverständnisse
Bessere Dokumentation für spätere Analysen

Die Namen stammen aus einer vorab erstellten Liste mit 21 Namen (abwechselnd männlich und weiblich), die von allen teilnehmenden Ländern genehmigt wurde. Der erste DANA oder Sturm der Saison erhält den Namen Alice, gefolgt von Benjamin, Claudia, Davide, Emilia, Francis, Goretti, Harry, Ingrid, Joseph, Kristin, Leonardo, Marta, Nils, Oriana, Pedro, Regina, Samuel, Therese, Vitor und Wilma.

Wie bei Stürmen gilt auch hier: Nicht jede DANA erhält einen Namen. Nur wenn AEMET eine orangefarbene oder rote Warnung herausgibt, wird ein Name vergeben. Code Orange weist auf ein erhebliches Risiko für Menschen und Infrastruktur hin, Code Rot auf ein extremes Risiko. So wurde beispielsweise DANA Alice aufgrund der erwarteten starken Regenfälle und der damit verbundenen orangefarbenen Wetterwarnung, die inzwischen bis Montag verlängert wurde, bereits benannt.

Die Initiative folgt dem breiteren europäischen Ansatz, Klimarisiken besser zu kommunizieren. In einer Zeit, in der extremes Wetter häufiger auftritt, sollen klare und zeitnahe Informationen Leben retten und Schäden begrenzen. Indem nur die Wetterphänomene mit den größten Auswirkungen benannt werden, verhindert AEMET, dass jede DANA automatisch mit Katastrophen in Verbindung gebracht wird.

Die erste DANA der Saison, Alice, nähert sich diese Woche den Balearen und sorgt dort für zunehmende Unsicherheit hinsichtlich des Wetters. Auf Mallorca werden heftige Regenfälle erwartet, möglicherweise begleitet von Gewittern. Der spanische Wetterdienst hat dort noch keine Warnungen herausgegeben, beobachtet die Situation jedoch aufmerksam.

Für Ibiza und Formentera gilt am Donnerstag (09.10.2025) jedoch eine orangefarbene Warnung wegen DANA Alice, da dort lokal bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nur vier Stunden fallen können. Die Gebiete sind nach den schweren Überschwemmungen der vergangenen Woche, bei denen sogar militärische Hilfe erforderlich war, besonders wachsam. Auch entlang der gesamten spanischen Ostküste von Katalonien bis Murcia und Almería wird viel Regen erwartet.

Laut AEMET entsteht das instabile Wetter durch eine Kaltluftblase in der Höhe in Kombination mit warmer, feuchter Luft vom Meer. Vor allem am Donnerstag werden Auswirkungen erwartet, mit wechselnder Bewölkung, sinkenden Tagestemperaturen und zunehmendem Wind aus nördlicher Richtung. Am Freitag und Samstag bleibt es nass und stürmisch, mit vereinzelten Schauern, möglicherweise erneut heftig und mit Gewittern.

Quelle: Agenturen