Ab Samstag, dem 28. Juni, wird Spanien von der ersten Hitzewelle dieses Sommers heimgesucht. In vielen Teilen des Landes steigen die Temperaturen auf über 40 Grad. Vor allem in Städten wie Sevilla und Córdoba können bis zu 44 Grad erreicht werden. Aber nicht nur an Land, auch das Meerwasser im Mittelmeer ist auffallend warm, was zusätzliche Sorgen für das Leben im Meer und den Tourismus bereitet.
Laut dem spanischen Wetterdienst AEMET bleibt es auch nachts sehr warm. In vielen Gebieten im Süden (Andalusien und Extremadura) und Osten (Murcia, Region Valencia, Katalonien und Balearen) Spaniens werden tropische Nächte mit Temperaturen von über 25 Grad erwartet.
Diese extreme Hitze wird durch eine sogenannte „Hitzeglocke” verursacht: ein Hochdruckgebiet, das heiße Luft aus Afrika über Spanien festhält. Dadurch kann die Wärme nicht entweichen und es wird jeden Tag ein wenig wärmer.
Die schlimmsten Tage sind Sonntag, der 29. Juni, und Montag, der 30. Juni. Neben der Hitze wird auch Calima (Staub aus der Sahara) und lokal Gewitter erwartet. Am stärksten betroffen sind Andalusien, Madrid, Extremadura, Katalonien und Aragón.
Sind Hitzewellen in Spanien nicht häufiger, auch im Juni? Seit AEMET 1975 mit der Erfassung von Hitzewellen begann, gab es nur elf im Juni. Bemerkenswert ist, dass acht davon in den letzten 20 Jahren auftraten, davon vier in den letzten zehn Jahren. Die Zahlen lügen nicht: Hitzewellen treten heute fünfmal häufiger auf als in den 1980er Jahren.
Auch das Mittelmeer ist in diesem Juni ungewöhnlich warm. Bojen vor den Balearen haben Wassertemperaturen von 27 bis 28 Grad gemessen, mit Spitzenwerten von fast 30 Grad vor der Küste von Mallorca. Normalerweise ist das erst im August der Fall. Durch das sonnige und warme Wetter kann sich das Meerwasser noch weiter erwärmen.
Dadurch speichert das Mittelmeer viel Wärme. Dadurch kühlt die Meeresbrise weniger gut ab und es gibt an der Küste mehr warme Nächte, manchmal sogar mit Temperaturen über 25 Grad. Das warme Meerwasser kann später auch zu starken Regenfällen und zusätzlichen Problemen für das Leben im Meer führen.