Am Donnerstag (18.12.2025) wird ein bedeutendes Ereignis für die Gemeinden Selva und Escorca auf Mallorca stattfinden. Die Bürgermeister Joan Rotger und Antoni Solivellas werden vor einem Notar den gemeinsamen Erwerb des Landguts Es Guix für 1,2 Millionen Euro beurkunden. Dieses Vorhaben verfolgen die Gemeinden seit fünf Jahren und unternahmen bereits in der vergangenen Legislaturperiode zwei erfolglose Anläufe zur Erlangung öffentlicher Fördermittel für den Erwerb dieses Areals im Herzen der Serra de Tramuntana.
Die Gesamtkosten der Transaktion belaufen sich auf 1.481.363 Euro, wobei die Regierung der Balearen 1.249.947 Euro aus dem Aufbau- und Resilienzfonds (MRR) der Europäischen Union bereitstellt.
Die offizielle Kaufabwicklung durch die Gemeinden Selva und Escorca ist für Donnerstag um 9:30 Uhr beim Notar in Sineu angesetzt, der durch Los für diese Transaktion bestimmt wurde.
Die Initiative entstand vor etwa fünf Jahren, als die beiden Bürgermeister den Kauf des Grundstücks von einem insolventen Bauunternehmen anregten. Die Insolvenz führte zu einer zunehmenden Vernachlässigung des Berggebiets und erforderte die Zustimmung des Insolvenzverwalters für die Durchführung der Immobilientransaktion.
In den vergangenen Jahren beklagten die Bürgermeister den fortschreitenden Verfall des Anwesens, sowohl in Bezug auf den Wald als auch auf die dort befindlichen Kulturgüter, darunter die traditionellen Gebäude und Trockenmauern. Auf dem Gelände befinden sich verschiedene ältere und neuere Bauwerke, darunter auch der Rohbau eines geplanten Agrotourismus-Projekts.
Es Guix erstreckt sich über eine Fläche von 122 Hektar und grenzt an die Gemeinde Selva sowie an die öffentlichen Gebiete Ses Figueroles und Son Amer, die sich im Besitz der Ajuntament de Selva, der Balearenregierung und des Consell de Mallorca befinden. Zu den Hauptzielen des Erwerbs gehören die Instandsetzung des Camí Vell de Lluc, der durch das Anwesen verläuft, die Verbesserung der Waldbewirtschaftung zur Reduzierung der Brandgefahr, die durch die jüngsten Stürme in der Serra de Tramuntana, wie beispielsweise Juliette im Jahr 2023, noch verstärkt wurde, sowie die Erhaltung ethnologischer Elemente wie Terrassen und Bewässerungsgräben, die in Trockenbauweise errichtet wurden.
Mittelfristig planen die Nachbargemeinden Selva und Escorca die Erstellung eines Nutzungsplans, der die Jagd und andere Nutzungen der natürlichen Ressourcen regelt, sowie die Einrichtung eines Informationszentrums über die Serra de Tramuntana, um dem Landgut soziokulturelle Aktivitäten zu verleihen und einen nachhaltigen Tourismus zu fördern.
Quelle: Agenturen





