Europa rückt nach Rechts

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 3 Minuten -

Die Ergebnisse der Europawahlen haben in Spanien einen Rechtsruck in der politischen Landschaft gezeigt. Rechtsgerichtete Parteien haben gewonnen, während linke Parteien an Boden verloren haben. Dies spiegelt einen breiteren Trend in Europa wider, bei dem rechte Ideologien an Boden gewinnen.

Spaniens linke Parteien erlitten bei diesen Europawahlen eine schwere Niederlage. Sie erhielten deutlich weniger Stimmen und verloren Sitze als bei den letzten Wahlen im Jahr 2019.

Lesetipp:  "Schnelle, starke und gezielte Operation" in Khan Younis
Zur Unterstützung der Wundheilung

Die PSOE verlor mehr als 2 Millionen Stimmen und 2,7 % im Vergleich zu 2019. Dennoch verlor die Partei dank der niedrigen Wahlbeteiligung nur einen Sitz und die PSOE erhielt nur 4 % weniger Stimmen als die PP.
Podemos verlor 1,6 Millionen Stimmen und 6,8 % und büßte vier Sitze ein, so dass nur noch zwei Sitze übrig sind.
Sumar erhielt nur 4,7 % der Stimmen und drei Sitze.
Ahora Repúblicas verlor 0,7% und fast 400.000 Stimmen. Sie behielt drei Sitze, verlor aber die Mehrheit im Baskenland an die PNV.
Die rechten Parteien Spaniens erzielten dagegen gute Ergebnisse. Sie erzielten zusammen 52 % der Stimmen und damit 9,5 % mehr als die Linksparteien.
Die Partido Popular (PP) erhielt 34,2 % der Stimmen, was einem Zuwachs von 1,5 Millionen Stimmen entspricht. Weliwaar hat die Europawahlen für die PP gewonnen, allerdings nicht mit überwältigender Mehrheit.
Vox legte um 28,7 % zu und gewann drei Sitze hinzu, obwohl die Partei in Spanien nach wie vor klein ist.
Die neue rechtsextreme Partei Se acabó la fiesta gewann bei ihrem Debüt drei Sitze.

Auch die regionalen Parteien verloren bei diesen Wahlen an Boden. Die katalanischen Junts (von Puigdemont) verloren zwei ihrer drei Sitze, während die Coalición por una Europa Solidaria (CEUS), zu der auch die baskische Nationalistische Partei (PNV) gehört, ihren einzigen Sitz behielt.

Der Sieg der rechten Parteien in Spanien ist Teil eines breiteren europäischen Trends. Die drei rechtsgerichteten Fraktionen im Europäischen Parlament – die Europäische Volkspartei (EVP), die Europäischen Konservativen und Reformisten (ECR) und die Partei für Identität und Demokratie (ID) – haben zusammen 319 Sitze bzw. 44 % der Abgeordneten gewonnen.

Dieser Rechtsruck könnte weitreichende Folgen für die Politik und die Ausrichtung der Europäischen Union in den kommenden Jahren haben. Einige mögliche Folgen sind:

Verschärfung der Einwanderungs- und Asylpolitik
Weniger Zusammenarbeit und Integration innerhalb der EU
Stärkere Betonung der nationalen Souveränität
Weniger Fokus auf Klimawandel und Nachhaltigkeit

Es ist jedoch noch unklar, wie sich diese Veränderungen genau auswirken werden, da die rechtsgerichteten Parteien in mehreren Fragen untereinander uneins sind und in vielen Fällen nicht auf derselben Seite stehen.

Quelle: Agenturen