Facua (Verbraucherverband) hat eine Kampagne zur Anprangerung der „massiven Betrügereien“ von Ryanair (Fluggesellschaft) unter dem Slogan „Dieser Millionär schuldet dir Geld“ gestartet, der auf den CEO der Fluggesellschaft, Michael O’Leary, verweist. Die Organisation betont, dass Ryanair die Fluggesellschaft ist, gegen die im letzten Jahr am häufigsten von den Nutzern geklagt wurde. Aus diesem Grund besteht die Kampagne aus einem Plakat, auf dem O’Leary vor dem Logo der Fluggesellschaft lacht und der Text „Ryanair erhebt einen illegalen Aufschlag für das Reisen mit Handgepäck. Es ist einer ihrer massiven Betrügereien“ zu lesen ist.
Facua verbreitet das Plakat über soziale Netzwerke und versendet es per E-Mail an seine Mitglieder. Darüber hinaus hat der Verband eine Plattform für Betroffene eingerichtet, die von dem Aufschlag für Handgepäck und anderen Unregelmäßigkeiten im Luftfahrtsektor betroffen sind, wie z.B. der Weigerung, den Fluggästen Entschädigungen in Höhe von 250 bis 600 Euro zu zahlen, wie es die europäische Gesetzgebung vorsieht, wenn es zu Annullierungen und Verspätungen von mehr als drei Stunden bis zur Ankunft am Zielort kommt.
Die Nutzer können sich auf der Website FACUA.org/aerofraudes zusammenschließen. Facua fordert die Verbraucher auf, Missbräuche und Betrug durch Fluggesellschaften anzuzeigen. Im Falle des Aufschlags für das Reisen mit Handgepäck treibt der Verband die Einreichung von Klagen vor Gericht voran, um die Rückerstattung des Geldes zu fordern. Es handelt sich um Verfahren, die für die Betroffenen kostenlos sind, da sie nicht zwingend mit einem Anwalt oder Prozessbevollmächtigten durchgeführt werden müssen.
Nach Angaben des Verbandes haben die Mitglieder von Facua die letzten beiden Gerichtsverfahren gegen Vueling und Ryanair gewonnen, und zwar durch Urteile des Handelsgerichts Nr. 2 von San Sebastián und des Gerichts erster Instanz Nr. 6 von Cádiz.
Facua prangert diese Praktiken an, seit Ryanair sie 2018 eingeführt hat. Als Ergebnis dieser Beschwerden unterzeichnete der Verbraucherschutzminister Pablo Bustinduy im vergangenen November Sanktionen in Höhe von insgesamt 179 Millionen Euro gegen die irische Fluggesellschaft (107,8 Millionen), Vueling (39,3 Millionen), easyJet (29,1 Millionen), Norwegian (1,6 Millionen) und Volotea (1,2 Millionen).
Quelle: Agenturen