Fake-News: Gebrochene Dämme

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Unmittelbar nach den Überschwemmungen in Spanien lief die Fake-News-Maschine von bestimmten Personen wie Klimaleugnern, einschließlich politischer Parteien wie VOX, über die abgerissenen Dämme in Spanien auf Hochtouren. Aber wie immer sollte man nicht alles glauben, was geschrieben wird, denn hinter dem Abriss kleiner Flussbarrieren, die NICHTS mit dem Abriss von Dämmen zu tun haben, die eine Überschwemmung wie diese in Valencia hätten verhindern können, steckt eine ganz andere Geschichte.

In der Tat kann dies nicht als Fake News bezeichnet werden, denn es stimmt, dass die spanische Regierung in den letzten drei Jahren Hunderte von so genannten „barreras fluviales“ zugunsten des Ökosystems und der Artenvielfalt abgerissen hat. Dabei handelt es sich jedoch um kleinere Barrieren in Flüssen, die in mehr als 75 % der Fälle nicht einmal zwei Meter hoch sind. Die Beseitigung dieser Flussbarrieren hat sich in keinem Fall auf die Überschwemmungen in der Region Valencia und anderen betroffenen Gebieten in Spanien ausgewirkt.

Diese Karte der spanischen Regierung zeigt, dass die meisten der entfernten Flussbarrieren im Norden des spanischen Festlandes entfernt wurden, z.B. im Baskenland, in Kantabrien, Asturien, Galicien, Aragonien und Navarra.

Bei näherer Betrachtung dieses Phänomens können wir feststellen, dass die spanische Regierung in den Jahren 2021, 2022 und 2023 insgesamt 325 Flussbarrieren von insgesamt mehr als 1.100 abgebauten Flussbarrieren in ganz Europa entfernt hat (oder dies geplant hat).

Im Jahr 2023 war Spanien laut dem Bericht „Dam Removal Progress 2023 “ nicht das Land mit den meisten entfernten Flussbarrieren, sondern lag mit 95 Barrieren an zweiter Stelle hinter Frankreich (156), aber noch vor Schweden (81) und Dänemark (72). 78 % der entfernten Hindernisse waren weniger als zwei Meter hoch.

Im Jahr 2022 wird Spanien laut dem Bericht über den Fortschritt bei der Beseitigung von Staudämmen 2022 mit 133 beseitigten Flusshindernissen an erster Stelle stehen. An zweiter Stelle steht Schweden mit 69 und an dritter Frankreich mit 45. 71 % der entfernten Hindernisse waren weniger als zwei Meter hoch.

Im Jahr 2021 lag Spanien mit 108 entfernten Flussbarrieren an erster Stelle, wie aus dem Fortschrittsbericht 2021 über die Beseitigung von Staudämmen hervorgeht. Schweden liegt mit 40 an zweiter und Frankreich mit 39 an dritter Stelle. 76 % der entfernten Hindernisse waren weniger als zwei Meter hoch.
Setzt man die Zahl der beseitigten Sperren ins Verhältnis zur Gesamtzahl der Bauwerke in den einzelnen Ländern, so liegt Spanien an vierter Stelle. Setzt man jedoch die Zahl der beseitigten Mauern ins Verhältnis zur Zahl der potenziell zerstörbaren Mauern, so fällt Spanien auf Platz 10 zurück.

Quelle: Agenturen