Mehr als 1.100 Flüge und fast 200.000 Passagiere an elf deutschen Flughäfen werden heute (01.02.2024) von einem eintägigen Warnstreik des Sicherheitspersonals betroffen sein, zu dem die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wegen der festgefahrenen Tarifverhandlungen aufgerufen hat. Die Arbeitsniederlegungen finden an den Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt und Stuttgart statt.
Die Flughäfen Berlin, Hannover und Hamburg haben angekündigt, dass heute keine Flugzeuge starten werden und auch die Landungen betroffen sein können; an den anderen Flughäfen ist die Situation ähnlich. Frankfurt, der Hauptflughafen des Landes, meldet auf seiner Website, dass es heute keine Starts geben wird, obwohl es am Morgen einige Abflüge gab, allerdings nur für Transitreisende.
In Frankfurt, wo ursprünglich für heute Flugbewegungen mit etwa 135.000 Passagieren geplant waren, wurden bereits etwa 300 Flüge gestrichen, und im Laufe des Tages könnte es zu weiteren Annullierungen kommen, so der Flughafenbetreiber Fraport. Die streikenden Mitarbeiter sind in den Bereichen Passagier-, Personal-, Gepäck-, Fracht-, Fracht- und Servicebereichskontrolle tätig.
Die Gewerkschaft, die mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) für rund 25.000 Beschäftigte der Branche in ganz Deutschland verhandelt, argumentierte, dass in drei Tarifverhandlungsrunden noch keine Einigung zur Erhöhung der Löhne für das Sicherheitspersonal an Verkehrsflughäfen erzielt werden konnte.
ver.di fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Überstundenzuschläge ab der ersten Überstunde für eine Tarifvertragslaufzeit von zwölf Monaten und einen Ausgleich des inflationsbedingten Kaufkraftverlustes für die Beschäftigten.
Der ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper teilte mit, dass die Arbeitgeber ihre Bereitschaft signalisiert haben, ein mögliches Angebot zu unterbreiten, allerdings unter der Bedingung, dass die Gewerkschaft einem Schlichtungsverfahren zustimmt. Die Gewerkschaft lehnt jedoch Vorbedingungen für Verhandlungen ab.
Das mögliche Angebot der Arbeitgeber sieht Lohnerhöhungen von 4 % im Jahr 2024 vor, was etwa 0,55 Euro mehr pro Stunde in der untersten Lohngruppe und etwa 0,82 Euro mehr in der höchsten Lohngruppe entspricht. Im Jahr 2025 ist eine weitere Erhöhung um 3 % vorgesehen, was 0,43 bzw. 0,64 Euro pro Stunde mehr entspricht. Für Pieper ist „das Angebot völlig unzureichend, da es weder die hohe Inflation der letzten zwei Jahre berücksichtigt“, noch die von der Gewerkschaft geforderte Erhöhung der Zulagen.
„Wir halten an unserer Forderung fest, bis Ende Februar 2024 verbindliche Eckpunkte für eine eventuell notwendige Schlichtung mit den Gewerkschaften zu vereinbaren“, hatte Frank Haindl, Leiter der BDLS-Tarifkommission, am vergangenen Freitag in einer Erklärung gesagt. Die Verhandlungen werden am 6. und 7. Februar in Berlin fortgesetzt.
Quelle: Agenturen





