Fast 40% der Arbeitslosen in Spanien über 55 Jahre alt

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Die Zahl der arbeitslosen Senioren nimmt in Spanien trotz der wirtschaftlichen Verbesserungen nach der Pandemie weiter zu. Nach den jüngsten Zahlen der spanischen Arbeitsverwaltung SEPE gehören 39 % der Arbeitslosen, die Leistungen beziehen, zur Altersgruppe der 55-Jährigen und älter. Das sind 687.929 Personen, was einem Anstieg von fast 2,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Obwohl die Gesamtarbeitslosenquote in den anderen Altersgruppen sinkt, werden erfahrene Arbeitnehmer immer seltener eingestellt. Viele dieser Senioren werden als „Zwangsverrentete“ betrachtet. Sie erhalten Leistungen bis zum Erreichen des Rentenalters und haben keine realistische Chance auf eine Rückkehr in den Beruf.

Die Situation wird durch ein strukturelles Problem verschärft: Der Anteil der über 55-Jährigen in der Arbeitslosenstatistik ist seit 2009 drastisch gestiegen, von 17 % auf derzeit 39 %. Dieser Anstieg wurde teilweise durch kollektive Entlassungsregelungen verursacht, bei denen ältere Arbeitnehmer mit attraktiven Bedingungen dafür entschädigt wurden, früher zu gehen.

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Nach Angaben der SEPE erhalten 62 % der arbeitslosen über 55-Jährigen Arbeitslosengeld, während 24 % Beiträge in Abhängigkeit von ihrer früheren Beschäftigung erhalten. Sonderregelungen, wie z.B. Zuschüsse für diese Altersgruppe, beinhalten häufig Prämien für Rentenbeiträge, was die öffentlichen Finanzen zusätzlich belastet.

Mit den jüngsten Reformen wurde versucht, den Missbrauch dieser Systeme zu verringern. So wurde beispielsweise das Zugangsalter für Sonderleistungen von 52 auf 55 Jahre angehoben, und die Vorteile von Vorruhestandsregelungen wurden eingeschränkt. Während dies die Unternehmen davon abhält, sich massenhaft von älteren Arbeitnehmern zu trennen, trifft es gleichzeitig arbeitslose Arbeitnehmer, die ohne eigenes Verschulden in diese Situation geraten sind.

Das Problem macht deutlich, vor welchen Herausforderungen ältere Arbeitnehmer in Spanien stehen. Angesichts eines zunehmend angespannten Arbeitsmarktes und begrenzter Unterstützung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dies ein langfristiges Problem bleiben wird.

Quelle: Agenturen