Eine Umfrage unter 1.000 Spaniern im Alter von 16 bis 60 Jahren hat ergeben, dass 89 % in ihrem Leben schon einmal Opfer von Betrug oder Abzocke geworden sind. Die Umfrage zeigt, welche Arten von Betrug in Spanien normalisiert sind, d.h. Praktiken, die zwar legal sind, aber von vielen als fragwürdig angesehen werden und inzwischen zum Alltag gehören. Außerdem werden die häufigsten illegalen Betrügereien und Betrugsversuche aufgezeigt.
Der Begriff „normalisierter Betrug“ bezeichnet Umstände, in denen illegale oder unangemessene Verhaltensmuster so weit verbreitet sind, dass sie von einer großen Anzahl von Menschen als normal empfunden werden. Diese Art von Betrug manifestiert sich in verschiedenen Formen und kann sogar subtile, weniger sichtbare Aspekte unserer alltäglichen Interaktionen betreffen, heißt es in der Studie.
In den letzten Jahren sind viele Menschen Opfer von Betrügern geworden, die ihre Techniken perfektioniert haben, um glaubwürdig zu erscheinen. Dies führt dazu, dass sich viele Opfer schämen, zuzugeben, dass sie betrogen wurden, so dass das Problem häufig nicht gemeldet wird.
Irreführende Werbung, überhöhte Gebühren, Betrügereien im Internet oder am Telefon und eine Vielzahl anderer Probleme sind einige Beispiele, die uns helfen, das Wesen eines normalisierten Betrugs richtig zu verstehen.
Eines der auffälligsten Ergebnisse der Umfrage ist, dass Kontoführungsgebühren und Erbschaftssteuern in Spanien häufig als die normalsten Formen von Betrug angesehen werden. Drei von 10 Umfrageteilnehmern betrachten diese Praktiken als eine Form der Doppelbesteuerung.
Zwei von 10 Teilnehmern gaben an, dass Bankkredite aufgrund hoher Zinssätze, versteckter Kosten und günstiger Konditionen für die Institute ebenfalls als missbräuchlich empfunden werden. In ähnlicher Weise bezeichnen zwei von 10 Teilnehmern automatische Abonnements, die nur schwer zu kündigen sind, als eine Falle.
Neben den normalen Betrügereien, denen man tagtäglich begegnet, gibt es auch eine wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität. Die Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Befragten schon einmal einen Cyberangriff oder Betrug über das Internet erlebt hat.
Die Umfrage zeigt außerdem, dass fast die Hälfte der Befragten (45 %) einen Cyberangriff oder -betrug erlebt hat, während 44 % einen Betrugsversuch erlebt haben. Das bedeutet, dass insgesamt 89 % der Befragten irgendwann in ihrem Leben von einer Form von Betrug betroffen waren.
E-Mail-Phishing ist der am häufigsten gemeldete Betrug, von dem 33 % der Befragten betroffen waren. Es folgen Telefonbetrug (32 %) und Betrug über WhatsApp (28 %), was die Vielfalt der Methoden zeigt, mit denen Cyberkriminelle den Nutzern schaden wollen.
Diese Realität hat 88 % der Befragten dazu veranlasst, ihre Daten aus Sicherheitsgründen nicht online weiterzugeben. Die Umfrage zeigt auch, dass die größten Sorgen der Nutzer der unbefugte Zugriff auf persönliche Daten (55 %), Identitätsdiebstahl (50 %) und Online-Banking-Betrug (49 %) sind.
Quelle: Agenturen





