Einem neuen Bericht zufolge sind in Spanien etwa 1,9 Millionen Menschen im Alter von 65 Jahren oder älter von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Die Studie warnt davor, dass das derzeitige Pflege- und Unterstützungssystem den tatsächlichen Bedürfnissen älterer Menschen nicht ausreichend gerecht wird.
Den Forschern zufolge besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Armut, Gesundheit und Einsamkeit. Viele ältere Menschen leben in unzugänglichen Wohnungen, haben aufgrund schlechter öffentlicher Verkehrsmittel Schwierigkeiten, sich fortzubewegen, und sind von digitaler Ausgrenzung betroffen. Besonders hart getroffen sind Menschen mit geringem Einkommen oder ohne familiäre Unterstützung.
Die Untersuchung wurde mit der sogenannten „Photovoice”-Methode durchgeführt, bei der ältere Menschen selbst anhand von Fotos und Geschichten zeigen, mit welchen Problemen sie täglich konfrontiert sind. Die Teilnehmer kamen aus Andalusien, der Region Valencia und Madrid. Ihre Aussagen zeigen, wie schwierig es ist, in Würde alt zu werden, wenn die Grundversorgung nicht funktioniert.
Die Forscher betonen, dass eine sichere und barrierefreie Wohnung ein Grundrecht sein muss. Darüber hinaus plädiert die Organisation für Nachbarschaftstreffpunkte, in denen sich ältere Menschen treffen können, und für neue Wohnformen, die die Selbstständigkeit fördern.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Mangel an öffentlichen Pflege- und Unterstützungsdiensten. Dem Bericht zufolge muss die spanische Regierung dringend mehr in die häusliche Pflege, Betreuung und Hilfe auf lokaler Ebene investieren, damit ältere Menschen nicht isoliert oder von ihrer Familie abhängig werden.
Abschließend warnt der Bericht, dass ohne das derzeitige Rentensystem die Armut unter älteren Menschen explosionsartig ansteigen würde: von 17 auf bis zu 80 Prozent. Die Rente bleibt also der wichtigste Schutz vor Verarmung im Alter.
Quelle: Agenturen





