Der spanische Fußball nimmt erneut eine internationale Wendung. Das Ligaspiel zwischen dem FC Barcelona und Villarreal, das für den 20. Dezember geplant ist, wird nicht in Spanien stattfinden, sondern im Hard Rock Stadium in Miami (USA). Damit wird zum ersten Mal ein offizielles LaLiga-Spiel außerhalb Spaniens ausgetragen, ein Schritt, der laut der Organisation „historisch” für das Wachstum des spanischen Fußballs ist.
Der Plan entspringt dem Bestreben der LaLiga, weltweit mehr Sichtbarkeit zu erlangen und neue Märkte zu erschließen. Laut Quellen erhalten sowohl Barcelona als auch Villarreal zwischen fünf und sechs Millionen Euro für die Teilnahme an diesem Spiel in den Vereinigten Staaten. Villarreal erhält dabei einen etwas höheren Betrag, um den Verlust seines Heimvorteils auszugleichen.
Für die Fans von Villarreal bedeutet dies, dass sie ihre Mannschaft nicht im eigenen Stadion anfeuern können. Der Verein versucht, dies durch kostenlose Flüge nach Miami für treue Fans auszugleichen. Wer nicht mitfliegen möchte, erhält einen Rabatt von 30 Prozent auf seine Dauerkarte. Nach Ansicht des Vereins ist der Heimvorteil „weniger wichtig als es scheint” und bietet dieses Abenteuer eine Chance, weltweit Fans zu gewinnen.
Die Entscheidung, Spiele außerhalb Spaniens auszutragen, passt zu einem neuen Trend. Auch die spanische Supercopa wird erneut nicht im eigenen Land, sondern in Saudi-Arabien ausgetragen. Dort kämpfen im Januar Real Madrid, Barcelona, Atlético Madrid und Athletic Club um den Pokal. Der spanische Fußballverband (RFEF) verteidigt diese Entscheidung aufgrund der enormen Einnahmen, die die Veranstaltung einbringt.
Dennoch gibt es Kritik. Viele Fans, Sportkommentatoren und auch Spieler wie Frenkie de Jong befürchten, dass die Essenz des spanischen Fußballs verloren geht, wenn Geld und Globalisierung den Sport übernehmen. Es stellt sich die Frage, ob die Liga ihrer lokalen Identität treu bleibt oder ob kommerzielle Interessen die Oberhand gewinnen.
Fest steht, dass LaLiga mit diesem Schritt buchstäblich neue Grenzen setzt. Ob dies der Beginn eines neuen globalen Trends oder nur ein einmaliger Werbegag ist, wird sich erst nach Miami zeigen.
Quelle: Agenturen
