Nicht nur seitens der Ukraine wird konstant Druck für weitere Waffenlieferungen aus Deutschland aufgebaut, die Bundeskanzler Olaf Scholz aber bislang ablehnt. Jetzt melden sich auch die Koalitionspartner Grüne und FDP zu Wort. „Das, was der Ukraine militär-strategisch bisher gelungen ist, war nur möglich, weil die Ukraine die entsprechenden Waffen aus dem Westen geliefert bekam“, sagt die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann gegenüber dem „Mannheimer Morgen“.
Weiteres Material müsse folgen – unter anderem auch der Schützenpanzer Marder, „mit dem die ukrainische Armee nachrücken und gezielt russische Stellungen bekämpfen könnte“.
Der Deutsche Bundeswehrverband warnt in der Debatte über Panzerlieferungen an die Ukraine vor einer „Kannibalisierung unserer Truppe“. „Wir verstehen den Wunsch der Ukraine nach schweren Waffen nur zu gut. Wir können uns vorstellen, beispielsweise Schützenpanzer aus den Beständen der Industrie abzugeben“, so Verbandschef André Wüstner gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
„Was aus unserer Sicht als Berufsverband allerdings nicht mehr geht, ist die Abgabe von Waffen und Munition der Bundeswehr. Jede einzelne Lieferung führt zu einer Schwächung der Bundeswehr.“
Bundeskanzler Olaf Scholz verteidigt hat die Entscheidung der Bundesregierung, keine Schützen- oder Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern. Für Deutschland gelte der Grundsatz, keine Alleingänge zu machen, sagte Scholz dem Deutschlandfunk. Die Waffen, die Berlin Kiew zur Verfügung gestellt habe, hätten „die jetzigen Erfolge, die die Ukraine verzeichnet, auch ermöglicht“.
Zur Unterstützung Kiews ergänzte Scholz, erst die deutschen Waffenlieferungen hätten auch viele andere europäische Länder dazu bewegt, sich anzuschließen. Es ergebe „Sinn, dass wir dort weitermachen“.
Quelle: Agenturen