Der Februar ist in der autonomen Region Katalonien traditionell die Zeit des Calçots-Essens. Es ist ein gastronomisches Ritual, auf das die Region stolz ist und das jedes Jahr Tausende von Menschen aus ganz Spanien und auch aus anderen Ländern anzieht. Vor allem die Stadt Valls und die Provinz Tarragona sind für die „Calçotadas“ bekannt. Hier wurde die Calçots-Saison am Sonntag, dem 28. Januar, eröffnet.
Aber was ist ein ‚Calçot‘? Im Grunde genommen handelt es sich um eine weiche und süße Zwiebel, die mit der Frühlingszwiebel (cebolla) verglichen werden kann und ein wenig wie ein Lauch (puerro) aussieht. Der weiße Teil der „Calçot“ ist in der Regel etwa 25 cm lang und reich an Kalorien, Kohlenhydraten, Eiweiß, Ballaststoffen, Phosphor und den Vitaminen B und C.
Die Geschichte besagt, dass die „Calçots“ in der Stadt Valls in der Provinz Tarragona geboren wurden, wo der Landwirt Xat de Benaiges Ende des 19. Jahrhunderts erstmals diese besondere Zwiebel anbaute, indem er sie mit Erde bedeckte, um einen längeren weißen Teil der Zwiebel für den Verzehr geeignet zu machen. Diese Form des Anbaus ist im Katalanischen als „calçar“ bekannt. Derselbe Bauer verbrannte versehentlich einige Zwiebeln und aß sie dann, um zu vermeiden, dass die Zwiebeln weggeworfen werden, woraufhin er feststellte, dass die „calçots“ sehr schmackhaft waren.
Obwohl Januar und Februar als die traditionellen Monate für den Verzehr der „Calçots“ gelten, werden sie heutzutage von November bis April gegessen.
Die Calçots werden im Feuer geröstet, bis sie verkohlt sind, dann werden sie in Zeitungspapier eingewickelt und gedämpft. Die Calçots werden dann gegessen (oft auf einem umgedrehten Dachziegel oder ähnlichem präsentiert), indem man die verkohlte Haut abzieht und den weißen Teil in Salvitxada oder Romesco-Sauce taucht. Die grünen Spitzen werden weggeworfen.
Das Essen an sich ist ein ziemliches Ritual, denn es erfolgt ohne Besteck und ein bisschen so, wie man einen Hering isst, indem man den ‚calçot‘ mit der auslaufenden Soße mit einer Hand in die Luft hält und dann den Kopf wieder hineinsteckt … ohne zu kleckern, was unmöglich scheint. Aus diesem Grund bekommt der Calçot-Esser ein Lätzchen, damit die Kleidung nicht schmutzig wird.
Calçots werden normalerweise mit Rotwein oder Cava-Schaumwein serviert. Nach dem Garen der Calçots werden Fleischstücke und Brotscheiben über der Holzkohle geröstet.
Quelle: Agenturen