Festnahmen wegen Aggression gegen medizinisches Personal

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 3 Minuten -

Die spanische Polizei verzeichnete im Jahr 2024 einen alarmierenden Anstieg der Zahl der Meldungen über Aggressionen gegen Beschäftigte im Gesundheitswesen. Nach den kürzlich veröffentlichten Daten wurden insgesamt 406 Berichte über solche Vorfälle bearbeitet, was einen Anstieg von fast 30 % gegenüber den 315 Berichten im Jahr 2023 bedeutet. Diese Zahlen verdeutlichen ein wachsendes Problem im Gesundheitssektor, in dem Fachkräfte zunehmend Opfer von verbalen und physischen Aggressionen werden.

Von den erfassten Meldungen betrafen etwa 70 % verbale Aggressionen, während die restlichen 30 % körperliche Angriffe waren. Diese Verteilung zeigt, dass neben körperlichen Auseinandersetzungen auch verbale Drohungen einen erheblichen Teil der Aggressionen ausmachen, denen Angehörige der Gesundheitsberufe ausgesetzt sind. Als Reaktion auf diese Vorfälle nahm die Polizei 106 Personen fest, die verdächtigt wurden, an diesen Übergriffen beteiligt zu sein.

Die Polizei hat im Laufe des Jahres mehr als 10.000 Einsätze durchgeführt, um die Sicherheit der Angehörigen der Gesundheitsberufe zu gewährleisten. Dazu gehörten mehr als 3.000 Einsätze in Gesundheitseinrichtungen und etwa 7.000 Hausbesuche, bei denen Ärzte und Krankenschwestern wegen unsicherer Situationen die Polizei um Unterstützung baten.

Lesetipp:  Cyberangriff oder Temperaturschwankungen mögliche Ursache für massiven Stromausfall
Gustav Knudsen | Blaues Licht

Eine Analyse der betroffenen Personen zeigt, dass 62 % der Opfer Frauen sind, während drei Viertel der Täter Männer im Alter zwischen 35 und 56 Jahren sind. Interessanterweise war in etwa 16 % der Fälle der Angreifer ein Begleiter des Patienten, was darauf hindeutet, dass nicht nur Patienten, sondern auch deren Angehörige für solche Vorfälle verantwortlich sein können.

Regional gesehen wurden die meisten Meldungen in Sevilla (35) registriert, gefolgt von Las Palmas de Gran Canaria (27) und Madrid (23). Diese Konzentration deutet darauf hin, dass bestimmte Gebiete mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen benötigen, um das Problem wirksam anzugehen und die Sicherheit der Pflegekräfte zu verbessern.

Ein besorgniserregender Trend, der zur Zunahme der Aggression beiträgt, ist das Phänomen „Dr. Google“. Viele Patienten konsultieren das Internet zur Selbstdiagnose und wenden sich dann mit bestimmten Forderungen oder Erwartungen an die Gesundheitsdienstleister. Wenn diese nicht erfüllt werden, kann dies zu Frustration und in einigen Fällen zu aggressivem Verhalten führen.

Die Daten zeigen außerdem, dass die meisten Aggressionsvorfälle mittwochs auftreten, mit einer Spitze zwischen 10:00 und 14:00 Uhr. Diese Erkenntnisse können bei der Planung von Präventivmaßnahmen und der Optimierung des Personaleinsatzes während der risikoreichen Zeiten helfen.

Der Anstieg der Zahl der Meldungen ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass sich die Gesundheitsdienstleister der Bedeutung der Meldung von Aggressionen stärker bewusst geworden sind. Dies ist zwar eine positive Entwicklung, doch müssen weiterhin Anstrengungen unternommen werden, um sowohl die Zahl der Vorfälle zu verringern als auch die Bereitschaft zur Meldung zu erhöhen.

Quelle: Agenturen