Der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) hat am Montag (24.04.2023) aufgrund von Warnstreiks des Sicherheits- und Fluggastkontrollpersonals, zu denen die Gewerkschaft Ver-di aufgerufen hat, alle Starts abgesagt. Die zeitweiligen Arbeitsniederlegungen begannen um 03:00 Uhr (01:00 Uhr GMT) und werden voraussichtlich bis in die frühen Morgenstunden andauern.
Sie betreffen das Personal an den Sicherheitskontrollstellen für Passagiere und Fluggesellschaften und sind Teil der Kampagne von Ver-di, die eine bessere Bezahlung von Nacht- und Feiertagszuschlägen und Überstunden fordert.
Neben dem Berliner Warnstreiktag wurde am Montag auch am Hamburger Flughafen zu Teilstreiks aufgerufen, von denen ein Drittel der Linienflüge betroffen war.
Die Streiks des Bodenpersonals an deutschen Flughäfen gehen trotz der am vergangenen Samstag zwischen Ver-di und dem Arbeitgeberverband für alle 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Deutschland erzielten Einigung weiter.
Diese Einigung bestand aus einer Reihe von steuerfreien Sonderzahlungen bis Februar 2024 zum Ausgleich der Inflation und ab März aus einer Lohnerhöhung von 5,5 Prozent, die in keinem Fall weniger als 200 Euro pro Monat betragen darf.
Dem Pakt waren langwierige Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern vorausgegangen, die von Warnstreiks unterbrochen wurden, die als gescheitert galten, so dass ein Schlichtungsverfahren eingeleitet werden musste.
Jeder Arbeitnehmer erhält im Juni dieses Jahres eine Sonderzahlung von 1.240 Euro und in den folgenden Monaten bis Februar 2024 eine zusätzliche Zahlung von 220 Euro pro Monat. Ab März wird dann die 5,5-prozentige Erhöhung in Kraft treten.
Die Vereinbarung folgt weitgehend den Vorschlägen der Schiedskommission und hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Der deutsche Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst stellt vor allem für die Kommunen eine Herausforderung dar, auf die Mehrkosten von schätzungsweise 17 Milliarden Euro zukommen werden, birgt aber die Gefahr eines bundesweiten unbefristeten Streiks.
Quelle: Agenturen