Für viele Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, bleibt Fliegen eine schwierige und manchmal frustrierende Erfahrung. Ein neuer Bericht des Europäischen Behindertenforums, an dem auch CERMI aus Spanien mitgewirkt hat, zeigt, dass 67 % der Befragten der Meinung sind, dass sie keinen gleichberechtigten Zugang zu Flugreisen haben.
Die Probleme beginnen oft schon bei der Buchung eines Tickets. Die Hälfte der Befragten gibt an, dass Websites und Apps schwer zu bedienen sind, Informationen über Rollstühle fehlen oder unklar sind und dass die Organisation von besonderer Unterstützung viel Zeit und Mühe kostet.
Am Flughafen kommen noch weitere Hindernisse hinzu. Einige Fluggesellschaften lehnen manchmal Passagiere mit Rollstuhl ab, beispielsweise weil sie der Meinung sind, dass bereits genügend Reisende mit Behinderung an Bord sind oder weil ihrer Meinung nach eine Begleitperson erforderlich ist. Außerdem beschränken einige Fluggesellschaften die Anzahl der Rollstühle, die im Frachtraum mitgenommen werden dürfen, was zu Stress und Unsicherheit führt.
An Bord des Flugzeugs wird es nicht immer besser. In vielen Flugzeugen ist die Toilette nicht barrierefrei und es fehlt ein kleiner Rollstuhl, um Passagieren beim Transport zu helfen. Etwa 35 % der Befragten geben an, dass sie aufgrund dessen während des Fluges keine grundlegenden Einrichtungen nutzen können.
Nach der Landung kommt es regelmäßig zu Problemen. Rollstühle werden beschädigt, verspätet geliefert oder gehen verloren. Und die maximale Entschädigung gemäß dem Montrealer Übereinkommen liegt oft weit unter dem Wert eines modernen, maßgeschneiderten Rollstuhls, insbesondere wenn es sich um elektrische Modelle handelt.
Obwohl die spanische Aufsichtsbehörde AESA Geldstrafen von bis zu 4,5 Millionen Euro verhängen kann, erleben viele Reisende immer noch Diskriminierung und einen Mangel an echter Barrierefreiheit. Der Bericht zeigt deutlich, dass noch viel zu tun bleibt, um das Fliegen für alle gleichberechtigt und stressfrei zu machen.
Quelle: Agenturen





