Frauen in Spanien verdienen fast 20% weniger als Männer

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In der heutigen Gesellschaft ist der Kampf um gleiches Entgelt für Männer und Frauen nach wie vor ein hartnäckiges Problem. Trotz zahlreicher Bemühungen zur Bekämpfung der geschlechtsspezifischen Diskriminierung besteht nach wie vor ein erhebliches geschlechtsspezifisches Lohngefälle. Besonders besorgniserregend ist dies in Ländern wie Spanien, wo nach jüngsten Daten Frauen fast 19 % weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.

Die Spanische Gesellschaft für Epidemiologie (SEE) hat diese besorgniserregende Realität angeprangert und davor gewarnt, dass Spanien weit davon entfernt ist, eine geschlechtsspezifische Lohngleichheit zu erreichen. Obwohl Gesetze zur Bekämpfung der Lohndiskriminierung eingeführt wurden, hält sich das Lohngefälle hartnäckig. Nach Angaben des spanischen Statistikamtes (INE) liegt das durchschnittliche Jahresgehalt spanischer Frauen bei nur 13.531 Euro gegenüber 18.491 Euro für Männer.

Das Lohngefälle ist kein einheitliches Problem, sondern variiert je nach Sektor erheblich. Die SEE hob hervor, dass das Gefälle im Gesundheits- und Sozialwesen mehr als 21 % beträgt, während es in wissenschaftlichen und technischen Berufen bei 20,5 % liegt.

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Gustav Knudsen | Blaues Licht

Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verdienen spanische Frauen im Durchschnitt 14 % weniger als Männer. Diese Zahl ist etwas niedriger als der EU-Durchschnitt von fast 16 %, aber immer noch besorgniserregend hoch.

Aus den OECD-Daten geht hervor, dass das Lohngefälle in Spanien sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Sektor durchgängig vorhanden ist. Außerdem nimmt die Kluft mit dem Bildungsniveau zu, was darauf hindeutet, dass die geschlechtsspezifische Diskriminierung auf dem spanischen Arbeitsmarkt tief verwurzelt ist.

Eine besonders besorgniserregende Gruppe sind Mütter und alleinstehende Frauen, die häufig die Hauptlast des Lohngefälles zu tragen haben. Nach Angaben der OECD verdienen Mütter in Spanien im Durchschnitt 24 % weniger als Väter, während alleinerziehende Mütter ein Lohngefälle von bis zu 30 % aufweisen.

Neben der finanziellen Ungleichheit haben spanische Frauen auch mit weniger Arbeitsrechten zu kämpfen als ihre männlichen Kollegen. Untersuchungen zeigen, dass Frauen häufiger befristete Verträge haben, weniger Karrierechancen erhalten und in Führungspositionen weniger vertreten sind.

Ein Großteil des Lohngefälles lässt sich auf anhaltende Diskriminierung und Vorurteile am Arbeitsplatz zurückführen. Frauen werden oft als weniger fähig oder weniger engagiert in ihrer Karriere angesehen, was ihnen weniger Möglichkeiten für eine Beförderung oder Gehaltserhöhung gibt.

Quelle: Agenturen