Bei der Familiengründung in Spanien spielt die Hausarbeit eine wichtige Rolle. Dazu gehören alle Arten von Tätigkeiten, wie Putzen, Kochen und die Betreuung von Kindern und älteren Menschen. Wie diese Aufgaben aufgeteilt werden, wirkt sich direkt auf die Chancen der Menschen aus, eine Familie zu gründen, insbesondere angesichts des wirtschaftlichen Drucks und des Arbeitsstresses, die ebenfalls eine Rolle spielen.
Eine Studie, bei der 5.700 Erwachsene befragt wurden, zeigt, dass Frauen doppelt so viele Stunden für Hausarbeit und Pflegeaufgaben aufwenden wie Männer. Von den Frauen wenden 23,5 % zwischen 21 und 40 Stunden pro Woche für Hausarbeit auf, während es bei den Männern nur 12,6 % sind. Für Betreuungsaufgaben wenden 14,5 % der Frauen mehr als 41 Stunden pro Woche auf, aber nur 7,3 % der Männer.
In spanischen Familien ist es üblich, dass die Frauen den größten Teil der Hausarbeit erledigen. Das bedeutet, dass sie oft viel Zeit mit häuslichen Aufgaben verbringen, was ihre Chancen auf berufliches Wachstum verringert. Infolgedessen zögern sie möglicherweise, Kinder zu bekommen, weil sie befürchten, dass sie ihre Karriere nicht fortsetzen oder sogar nicht beginnen können.
Wenn die Verantwortung für die Hausarbeit nicht gerecht aufgeteilt wird, kann sich die finanzielle Belastung für diejenigen, die den größten Teil der Arbeit leisten, schwerer anfühlen. So entsteht ein Teufelskreis, in dem wirtschaftlicher Druck und ungleiche Aufgaben zusammenkommen, was zu geringerer Fruchtbarkeit führen kann.
Männer sind sehr wichtig, wenn es um die Aufteilung der Hausarbeit geht, aber die Situation ist oft komplizierter als wir denken. Obwohl sich immer mehr Männer um eine gleichberechtigte Aufteilung bemühen, gibt es immer noch kulturelle und soziale Barrieren, die den Veränderungsprozess erschweren.
Früher war es normal, dass sich die Frauen hauptsächlich um den Haushalt und die Kinder kümmerten, während die Männer oft als die Ernährer angesehen wurden. Doch jetzt ist ein Wandel in diesen Rollen zu beobachten. Immer mehr Männer beteiligen sich aktiv an der Hausarbeit und der Kindererziehung.
Diese Anpassung ist auf ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung geteilter Verantwortung in einer Beziehung zurückzuführen. Indem sie sich die Aufgaben im Haushalt gemeinsam teilen, sorgen die Partner nicht nur für ein besseres Gleichgewicht zu Hause, sondern auch für eine engere Verbindung zueinander.
Trotz dieser positiven Entwicklungen haben viele Männer immer noch Schwierigkeiten, ihre Rolle im Haushalt voll zu akzeptieren. Der Druck der Arbeit und die gesellschaftlichen Erwartungen, als Ernährer zu fungieren, können sie davon abhalten, mehr Zeit für die Hausarbeit aufzuwenden.
Außerdem sind Männer, die sich um den Haushalt kümmern, manchmal mit einem Stigma behaftet. Dies kann zu einem Gefühl der Scham führen oder zu der Auffassung, dass sie nicht „männlich genug“ sind. Hier liegt eine wichtige Chance für Aufklärung und Bewusstseinsbildung: Förderung der Vorteile der Gleichstellung von Männern und Frauen bei der Hausarbeit.
Quelle: Agenturen