Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Donnerstag (14.08.2025), dass sein Land dank des neuen Mechanismus PURL (engl. „Priority Urgent Requirements List“, Liste der vorrangigen Bedürfnisse der Ukraine) über die NATO 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,284 Milliarden Euro) erhalten habe.
„Unsere neue Initiative zur Verteidigungsunterstützung PURL, die gemeinsam mit unseren Partnern umgesetzt wird, zeigt bereits greifbare Ergebnisse. Bis heute stehen uns 1,5 Milliarden Dollar zur Verfügung”, erklärte Selenskyj in einer auf seinem Telegram-Konto veröffentlichten Nachricht.
„Dieser Mechanismus stärkt unsere Verteidigung wirklich”, betonte der ukrainische Staatschef, bevor er die im Rahmen der Initiative erhaltenen Hilfen auflistete. „Bislang haben die Niederlande 500 Millionen Dollar (rund 427 Millionen Euro) beigesteuert, Dänemark, Norwegen und Schweden haben 500 Millionen Dollar beigesteuert, und gestern hat Deutschland weitere 500 Millionen Dollar hinzugefügt“, erklärte Selenskyj.
„Das ist ein wirklich bedeutender Impuls, und ich danke Deutschland für diesen wichtigen Schritt“, fügte er hinzu, bevor er darauf hinwies, dass jeder Beitrag zum PURL eine direkte Investition in die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine sei. Selenskyj veröffentlichte seine Botschaft im Rahmen seines Besuchs in London, wo er mit dem britischen Premierminister Keir Starmer zusammentraf, nachdem er am Mittwoch in Berlin an einer Reihe von virtuellen Treffen mit europäischen Staats- und Regierungschefs und US-Präsident Donald Trump teilgenommen hatte, zu denen Bundeskanzler Friedrich Merz eingeladen hatte.
Selenskyjs Besuch in London, wo er seine Bemühungen um den Ausbau der Kontakte zu europäischen Staats- und Regierungschefs fortsetzt, findet am Vorabend des Treffens in Alaska (USA) zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin statt, bei dem es um den Krieg zwischen Russland und der Ukraine gehen wird.
Die PURL-Initiative ist das Ergebnis einer Vereinbarung, die im Juli vom NATO-Generalsekretär, dem Niederländer Mark Rutte, und Trump getroffen wurde. Sie sieht vor, dass die europäischen Verbündeten und Kanada sich an der Finanzierung regelmäßiger US-Militärhilfepakete für die Ukraine beteiligen, die jeweils einen Wert von 500 Millionen Dollar haben.
Starmer traf sich am Donnerstag für eine Stunde mit dem ukrainischen Präsidenten, aber die beiden Staatschefs gaben nach Verlassen der offiziellen Residenz in Downing Street keine Erklärung ab. Starmer verabschiedete Selenskyj mit einer Umarmung und begleitete ihn zu dem Fahrzeug, das den ukrainischen Präsidenten abtransportierte, als klares Zeichen der Unterstützung und der europäischen Einheit vor dem mit Spannung erwarteten Treffen zwischen den Präsidenten der USA und Russlands.
Die europäischen Länder warten gespannt auf das Ergebnis des Treffens zwischen Trump und Putin am Freitag in Alaska, das dazu beitragen soll, den Krieg zu beenden, der 2022 mit der russischen Invasion in der Ukraine begann. Während eines Telefonats mit dem US-Präsidenten und seinen europäischen Verbündeten lobte Starmer Trump für seine Bemühungen, eine „realistische” Möglichkeit zur Beendigung des bewaffneten Konflikts in der Ukraine aufzuzeigen.
„Dieses Treffen am Freitag, an dem Präsident Trump teilnehmen wird, ist von größter Bedeutung. Wie ich Präsident Trump in den mehr als drei Jahren, in denen dieser Konflikt nun schon andauert, persönlich gesagt habe, hatten wir nicht die geringste Chance auf eine wirklich tragfähige Lösung, einen gangbaren Weg zu einem Waffenstillstand”, erklärte der britische Regierungschef gestern. „Und jetzt haben wir diese Chance, dank der Arbeit, die der Präsident geleistet hat”, betonte Starmer.
Quelle: Agenturen
