Früher – als es noch keine Klimaanlagen gab

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 4 Minuten -

In den letzten Jahren ist es in Spanien, auch aufgrund des Klimawandels, immer wärmer geworden, so dass der Sommer immer länger wurde. Aber weite Teile Spaniens hatten schon immer mit hohen bis extrem hohen Temperaturen zu kämpfen, was eigentlich nichts Neues ist. Heutzutage haben wir viele Möglichkeiten, die Hitze zu bekämpfen, wie z.B. Klimaanlagen. Aber wie haben es die Römer vor 2000 Jahren im alten Hispanien gemacht?

Die Römer herrschten 600 Jahre lang über Spanien, von 218 v. Chr. bis 409 n. Chr. Sie bauten Straßen, Aquädukte und Theater in Spanien. Sie brachten auch ihre Sprache, das Latein, mit, die schließlich zur Grundlage der spanischen Sprache wurde.

Die Römer ließen sich vor allem in Südspanien nieder, in den Regionen Andalusien, Extremadura und Murcia, aber römische Überreste sind fast überall im heutigen Spanien zu finden. Sie bauten Städte wie Tarragona, Sevilla, Córdoba, Granada, Segovia, usw. In Nordspanien war der Widerstand gegen die Römer größer und sie siedelten weniger. Die römische Herrschaft in Spanien endete 409 n. Chr., als die Westgoten auf der Halbinsel einfielen.

Lesetipp:  Selbstfahrende Minizüge sollen Spaniens Eisenbahnstrecken wiederbeleben
Hautpuder - 100% Natur-Zeolith

Im Laufe der Jahrhunderte haben die Menschen alle möglichen Methoden gefunden, um Abkühlung zu suchen. Die Flucht an kühlere Orte, der Genuss von kalten Snacks, ein kühles Haus und ein gelegentliches Bad sind zeitlose Strategien. Doch in den letzten zweihundert Jahren hat die Technik mit Erfindungen wie Kühlschränken, Ventilatoren und vor allem Klimaanlagen eine Revolution erlebt. Wo die Technik versagt, kommt der Einfallsreichtum zum Vorschein. Bereits vor 2.000 Jahren verfügten die Römer unter anderem in Spanien über Methoden zur Selbstkühlung.

Die bedeutendsten Zivilisationen des Altertums entstanden in Ägypten, im Nahen Osten, in Griechenland, im Zentrum der italienischen Halbinsel und natürlich in Spanien – alles Regionen, in denen die Sommerhitze sehr groß sein kann. Der Kampf gegen die Hitze muss also eines der Hauptanliegen dieser Völker gewesen sein. Wie immer bedeutete der Klassenunterschied, dass die Möglichkeiten je nach sozialer Schicht variierten. Doch in der Antike wussten alle, vom Kaiser bis zum einfachen Bauern, wie sie der sengenden Sommerhitze im Mittelmeerraum am besten widerstehen konnten.

Schon die alten Ägypter hängten nasse Papyrusmatten vor die Fenster, um die durch die Häuser strömende Luft zu kühlen. Die Römer zeichneten sich vor allem durch ihre Ingenieurskunst aus, so dass sie beim Bau ihrer Städte auch die Hitze mit einbezog. Sie wählten nicht nur die am besten geeigneten Baumaterialien, sondern richteten die Häuser auch nach der Sonne aus und platzierten Hausöffnungen an strategischen Stellen, um einen angenehmen Luftstrom zu fördern.
Römischer Tourismus

Reisen ist typischerweise etwas für den Sommer. Das war im antiken Mittelmeerraum nicht anders. Vor allem die Wohlhabenden verließen die heißen Städte und suchten Abkühlung in den Bergen oder an der Küste. Der Umzug an kühlere Orte ist ein natürliches Verhalten vieler Lebewesen, auch des Menschen. Wohlhabende Römer, wie Kaiser und Patrizier, hatten spezielle Sommervillen, in die sie sich in den heißesten Monaten zurückzogen, um die Bergluft zu genießen oder Zeit am Meer zu verbringen.

Die Römer, vor allem die wohlhabenden, verfügten im Sommer über Eis. Viele römische Häuser waren mit einer Eisgrube ausgestattet, einem speziellen Raum mit einer Kuppel, in dem der Schnee aus den Bergen im Winter gelagert und bis zum Sommer kühl gehalten wurde. Dieses Eis wurde nicht nur zur Konservierung von Lebensmitteln, sondern auch zur Kühlung von Bädern und Getränken verwendet. Tatsächlich kannten die Römer bereits das Konzept des Eises; sie kombinierten Schnee mit Fruchtsaft und Honig zu einem erfrischenden Genuss für den Gaumen und die Kehle.

Schon vor 2.000 Jahren hatten die Römer Mittel gegen die Hitze, wie Fächer und spezielle Krüge zum Kühlen von Wasser. In Städten mit Aquädukten profitierten viele von frischem Wasser, das über Leitungen zu öffentlichen Plätzen geleitet wurde. Die Wohlhabenden gingen noch einen Schritt weiter und nutzten das Wasser, um die Wände ihrer Häuser zu besprühen, um sie zusätzlich zu kühlen.

Hygiene war in Rom ein öffentliches Gut: In jeder Stadt gab es öffentliche Toiletten und Badehäuser. Diese Badehäuser verfügten über verschiedene Bade- und Massageeinrichtungen, darunter das „Frigidarium“, ein kaltes Bad, ideal für heiße Tage. Sie verfügten auch über die „natatio“, ein Freibad, das unseren heutigen öffentlichen Schwimmbädern ähnelt und vielen Römern eine angenehme Abkühlung verschaffte.

Quelle: Agenturen