Die Insolvenz des deutschen Reiseveranstalters FTI ist ein schwerer Rückschlag für den Tourismussektor auf den Kanarischen Inseln. Ersten Schätzungen zufolge klafft in der Wirtschaft der Inseln ein Loch von rund 300 Millionen Euro. Es handelt sich jedoch nicht um eine Katastrophe gleichen Ausmaßes wie die Thomas-Cook-Affäre im Jahr 2019, als mehr als eine halbe Million Touristen ihren Urlaub stornieren mussten.
Die damals gesammelten Erfahrungen werden sich jetzt als nützlich erweisen. Schließlich wissen die Kanarischen Inseln, wie man mit einem solchen Schlag für die Tourismusbranche umgeht. So sind beispielsweise Regelungen wie die vorübergehende Entlassung (ERTE) der betroffenen Arbeitnehmer bereits bekannt. Außerdem bietet die kanarische Regierung Unterstützung an, indem sie die Erhebung der IGIC (kanarische Mehrwertsteuer) aussetzt, bis die ausstehenden Rechnungen bezahlt sind.
Der Konkurs des deutschen Reiseveranstalters FTI, des drittgrößten in Europa, hat erhebliche Auswirkungen auf die Kanarischen Inseln. Von der Insolvenz sind rund 40.000 Touristen, die ihre Reisen bereits gebucht hatten, und 1.500 direkte Mitarbeiter in der Region direkt betroffen. FTI ist an rund 30 Hotels beteiligt und war dafür verantwortlich, dass jährlich rund eine halbe Million Touristen auf die Kanarischen Inseln kamen, was einem Umsatz von rund 800 Millionen Euro entspricht.
Die FTI Group ist eine deutsche Tourismus-Holding mit weltweit 11.000 Mitarbeitern. Das Unternehmen besitzt und verwaltet mehr als 50 Hotels und ist in sechs Märkten tätig: Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden. Die FTI Group bietet Reisen in 120 Länder an und hat in Deutschland einen Marktanteil von 15%.
Quelle: Agenturen





