Mit dem Jahr 2025 stehen in Spanien eine Reihe größerer Steueränderungen an, die sich wahrscheinlich auf die Geldbörsen der Bürger auswirken werden. Während einige Maßnahmen darauf abzielen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Renten zu erhöhen, stehen auch Steuererhöhungen und die Abschaffung von Steuervergünstigungen an. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Änderungen.
Bis Ende 2024 wird auf Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch und Olivenöl ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 0 % erhoben. Diese Maßnahme wurde eingeführt, um die Preise für wichtige Produkte zu senken. Ab dem 1. Januar 2025 wird die Mehrwertsteuer jedoch auf 4 % steigen, was sich für viele Familien direkt auf die Lebenshaltungskosten auswirkt. Außerdem wird die Mehrwertsteuer auf Produkte wie Nudeln und Sonnenblumenöl von 7,5 % auf 10 % angehoben.
Die Mehrwertsteuer auf Strom, die seit 2022 bei Verträgen mit einem Verbrauch von bis zu 10 Kilowatt bei 10 % liegt, wird ebenfalls angehoben. Wenn der Marktpreis 45 Euro pro Megawattstunde übersteigt, wird die Mehrwertsteuer wieder auf 21 % angehoben. Dies wird den Strom für viele Haushalte verteuern und könnte zu höheren Energiekosten führen.
Die steuerliche Absetzbarkeit von Renovierungsarbeiten zur Senkung des Energieverbrauchs wird ebenfalls auslaufen. Bisher konnten Hausbesitzer bis zu 20 % der Kosten absetzen, maximal 5.000 Euro, wenn ihre Renovierung zu 7 % Energieeinsparung führte, und bis zu 40 %, maximal 7.500 Euro bei 30 % Einsparung. Ab dem 1. Januar 2025 wird es diese Vergünstigungen nicht mehr geben, so dass es weniger attraktiv wird, nachhaltige Sanierungen vorzunehmen.
Im April 2025 wird eine neue Abfallsteuer für Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern eingeführt. Diese Steuer, die auf die Gesetzgebung zur Kreislaufwirtschaft zurückgeht, soll die Kosten für Abfallsammlung, -management und -recycling decken. Der erwartete Beitrag ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, liegt aber je nach den örtlichen Tarifen zwischen 150 und 200 €.
Ab 2025 werden Liquids für E-Zigaretten und Vape-Produkte wie herkömmliche Tabakwaren besteuert. Dies bedeutet, dass sowohl die Verkäufer als auch die Verbraucher mit höheren Produktpreisen konfrontiert werden, die sich voraussichtlich auf etwa 15 bis 20 Cent pro Milliliter Nikotin belaufen werden.
Ab 2025 wird auch der 15-prozentige Steuerabzug für den Kauf von Elektrofahrzeugen, der bisher bis zu 20 000 Euro betragen konnte, wegfallen. Außerdem entfällt der Abzug für die Installation von Ladestationen zu Hause, was die Förderung der nachhaltigen Mobilität erheblich erschwert.
Schließlich wird der Einkommenssteuersatz (IRPF) für Einkommen über 300.000 € pro Jahr von 28 % auf 30 % angehoben. Dies betrifft vor allem Einkünfte aus Einlagen, Dividenden, Versicherungen und Immobiliengeschäften. Mit dieser Maßnahme soll die Steuerlast für wohlhabende Spanier erhöht werden.
Quelle: Agenturen