Fundació Turisme Responsable de Mallorca

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Die umbenannte Fundació Turisme Responsable de Mallorca verfolgt einen neuen Ansatz, der Tourismuspolitik durch Datenanalyse, verbesserte Vernetzung und aktive Bürgerbeteiligung neu gestalten soll. Dieser Wandel zeichnet sich bereits in den belebten Straßencafés von Palma ab.

Die Stiftung, ehemals bekannt als Fundació Mallorca Turisme, hat nicht nur ihren Namen geändert, sondern auch ihre Kernaufgabe neu definiert. Ihr Fokus liegt nun darauf, einen verantwortungsvollen Tourismus auf Mallorca zu fördern, der sowohl den Bedürfnissen der Besucher als auch dem Schutz der lokalen Gemeinschaft und Umwelt dient.

Statt sich ausschließlich auf die Steigerung der Besucherzahlen zu konzentrieren, setzt die Fundació Turisme Responsable de Mallorca auf eine ganzheitliche Strategie. Diese beinhaltet die Sensibilisierung für nachhaltige Praktiken, die Nutzung von Daten zur besseren Steuerung des Tourismus und die Förderung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen. Ein zentraler Aspekt ist die Integration von Datenintelligenz in alle Bereiche der Stiftungsarbeit.

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Durch die systematische Erhebung und Analyse von Daten über saisonale Auslastungen, die Nutzung öffentlicher Räume und Besucherströme soll ein realistischeres Bild des Tourismus auf Mallorca entstehen. Diese Informationen werden dann lokalen Betrieben, Gemeinden und Planern zur Verfügung gestellt, um fundierte Entscheidungen treffen und Angebot und Nachfrage besser aufeinander abstimmen zu können. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Stiftung ist die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung.

Durch die Berücksichtigung der Bedürfnisse und Anliegen der Bewohner soll sichergestellt werden, dass der Tourismus nicht zu einer Belastung für das Alltagsleben wird. Die Stiftung setzt sich für Maßnahmen ein, die die Lebensqualität der Menschen auf Mallorca verbessern, wie z.B. barrierefreie Angebote und die Förderung lokaler Produkte und Kultur. Um eine breitere Beteiligung an der Tourismuspolitik zu gewährleisten, wurde das beratende Gremium der Stiftung erweitert. Es umfasst nun auch Vertreter kleiner und mittlerer Unternehmen, Wirtschaftsverbände sowie Gruppen aus den Bereichen Naturschutz, Barrierefreiheit und Technologie.

Diese Vielfalt an Perspektiven soll dazu beitragen, dass Entscheidungen nicht von oben herab getroffen werden, sondern die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der verschiedenen Akteure berücksichtigen. Die gesammelten Daten dienen nicht nur der Analyse, sondern auch als Grundlage für konkrete Maßnahmen. So können beispielsweise Angebote gesteuert, Kampagnen zielgenauer geplant und Überlastungen vermieden werden, wenn man weiß, wann Strände besonders voll sind oder welche Stadtviertel an bestimmten Tagen stark frequentiert sind.

Dabei legt die Stiftung großen Wert auf Datengovernance, d.h. klare Regeln für die Nutzung der Daten sowie Schutzmechanismen für Privatsphäre und Integrität. Die erneuerte UN Tourism QUEST-Zertifizierung unterstreicht den Anspruch der Stiftung, ein Gütesiegel für gutes Destinationsmanagement zu sein.

Mallorca will nicht nur ein beliebtes Reiseziel bleiben, sondern auch seine institutionelle Leistungsfähigkeit verbessern und auf Nachhaltigkeit achten. Dies ist ein wichtiges Signal sowohl für Partner als auch für die Menschen auf der Insel. Die Bemühungen der Fundació Turisme Responsable de Mallorca zielen letztendlich darauf ab, den Alltag der Menschen auf der Insel zu schützen und die Lebensqualität zu verbessern. Weniger Verkehrsüberlastung, faire Vorteile für lokale Märkte und eine partizipative Planung, die verhindert, dass Nachbarschaften überrannt werden, sind konkrete Beispiele für positive Auswirkungen.

Langfristig soll dies auch die Wettbewerbsfähigkeit Mallorcas stärken, indem die Insel gut organisiert ist, ihre Identität bewahrt und ihren Besuchern ein nachhaltiges und authentisches Erlebnis bietet.

Ein digitales Info-Panel in Port d’Andratx, das live über die Auslastung der Strände informiert, eine Beratung für Vermieter zur verträglichen Auslastung ihrer Unterkünfte oder eine Kooperation zwischen einer Schule und einer Initiative zur Bewahrung lokaler Traditionen sind konkrete Beispiele für die praktische Umsetzung der neuen Strategie.

Die Umbenennung und Umstrukturierung der Stiftung sind ein wichtiger Schritt in Richtung eines verantwortungsvolleren Tourismus auf Mallorca. Ob dieser Kurs wirklich greift, wird sich in den kommenden Jahren zeigen, wenn die Sommerabende auf der Plaça del Mercat ruhiger verlaufen und die Gespräche über die Zukunft der Insel in den Cafés konkreter werden.

Quelle: Agenturen