Der Gesetzesentwurf zur Vorbeugung des Alkoholkonsums und seiner Auswirkungen auf Minderjährige sorgt bei den Gastronomen erneut für Aufregung, da er unter anderem vorsieht, dass Werbung oder Verkaufsförderung für alkoholische Produkte in einem Umkreis von 200 Metern um von Kindern frequentierte Bereiche verboten werden. Dies bedeutet, dass die traditionellen Stühle, Schirme oder Serviettenhalter der beliebten Biermarken in vielen Bars auf Mallorca, insbesondere in den Küstengebieten, entfernt werden müssen.
César Amable, Präsident von Pimem Restauración, sagt: „Sie sollten uns nicht in die Wüste schicken“. Der Arbeitgeberverband erklärt, dass Barmöbel eine Möglichkeit für Marken sind, Kunden zu binden, und zwar „nicht an den Verbraucher, sondern an die Gastronomen“. Der Nebeneffekt ist allerdings versteckte Werbung für den Benutzer.
Amable wird einer der Betroffenen sein: „San Miguel deckt die Tische für mich, und das kostet viel Geld“. Er rechnet vor, dass jeder Tisch mit vier Stühlen rund 250 Euro kosten kann.
Dieser Austausch von Geschäftsinteressen wird vor allem für Terrassenmöbel genutzt. „Auf öffentlichen Straßen stellt man keine guten Tische auf, weil sie gestohlen werden, und sie nutzen diesen Beitrag aus, weil er nicht für die Arbeit entschädigt, die man jeden Tag mit dem Aufstellen der Tische hat“, fügt der Sprecher von Pimem hinzu.
Mit diesen neuen Regelungen, so beklagt er, „suchen sie immer nach uns, und am Ende ist es, als würde man Gatter auf dem Feld aufstellen. An dieser Stelle spricht er von der anhaltenden Unruhe im Sektor, denn wenn es um Verbote geht, ist das Gaststättengewerbe immer mittendrin, aber nie bei den Subventionen“.
Der Verweis auf die Pandemie ist unvermeidlich: „Die Leute durften nicht in die Kneipe gehen, aber man hat ihnen gesagt, sie sollen Familienausflüge machen“. Andererseits erinnert er sich noch an das Rauchverbot auf Terrassen, das er mit dem Anti-Raucher-Plan retten will. „Mit den Nichtraucherzonen haben wir schon viel Geld ausgegeben, und zwei Jahre später wurde es verboten“, erinnert sich César Amable.
Der Sektor verteidigt die Prävention durch Erziehung, denn „letztendlich wird ein Minderjähriger tun, was er will“. Seiner Meinung nach ist diese neue Debatte ein Mittel, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in einer für die Regierung schwierigen Zeit, wie dem Pakt in Katalonien, abzulenken.
Die Conselleria de Salut befürwortet jedoch Schutzbestimmungen wie die vorliegende. „Wir sind damit einverstanden, dass gefährdete Kinder und Jugendliche von giftigen Substanzen wie Alkohol und von solchen, die sie zum Konsum verleiten, wie Energydrinks oder Cannabis, ferngehalten werden, aber wir sind uns auch unserer Pflicht bewusst, alle betroffenen Organisationen anzuhören“, heißt es dort.
Quelle: Agenturen




