Spanien steht in diesem Jahr vor einer neuen Herausforderung: der zunehmenden Präsenz gefährlicher Stechmücken. Diese winzigen Biester, die sich blitzschnell ausbreiten, stellen eine wachsende Bedrohung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Spanier und Besucher dar.
In den letzten Jahren sind in Spanien mehrere Mückenarten aufgetreten, die potenziell gefährliche Krankheiten übertragen können. Diese Invasion exotischer Mückenarten ist vor allem auf die Auswirkungen des Klimawandels und die zunehmende globale Mobilität zurückzuführen.
Aedes aegypti: Überträger von Dengue, Chikungunya und Zika
Die Aedes aegypti-Mücke, auch bekannt als Gelbfiebermücke“, ist eine der berüchtigtsten Mückenarten der Welt. Diese Mücke ist in der Lage, Krankheiten wie Dengue, Chikungunya und Zika zu übertragen, die zu schweren gesundheitlichen Problemen führen können.
Die Aedes aegypti-Mücke wurde bereits in einigen Regionen Spaniens gefunden, darunter Katalonien, die Region Valencia und Andalusien. Experten warnen, dass sich diese Mücke in den kommenden Jahren weiter ausbreiten wird, was teilweise auf die globale Erwärmung zurückzuführen ist.
Eine Infektion mit dem Dengue-Virus kann zu hohem Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und einem Ausschlag führen. In schweren Fällen kann sie sogar lebensbedrohlich sein. Chikungunya verursacht ebenfalls hohes Fieber sowie starke Gelenk- und Muskelschmerzen. Bei schwangeren Frauen kann das Zika-Virus zu schweren Geburtsfehlern beim Baby führen, z.B. zu Mikrozephalie.
Aedes japonicus: Überträger von Dengue-Fieber und Japanischer Enzephalitis
Eine weitere besorgniserregende Art ist die Aedes japonicus-Mücke, die Krankheiten wie Dengue und Japanische Enzephalitis übertragen kann. Diese Mücke wurde bereits in einigen nördlichen Regionen Spaniens, wie Galicien und Asturien, gesichtet.
Die Aedes japonicus-Mücke hat sich in den letzten Jahren langsam aber sicher in Nordspanien ausgebreitet. Obwohl die Zahl der Mücken im Moment noch begrenzt ist, befürchten Experten, dass die Population aufgrund der globalen Erwärmung zunehmen wird.
Eine Infektion mit dem Dengue-Virus kann hohes Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und einen Ausschlag verursachen. In schweren Fällen kann sie sogar lebensbedrohlich sein. Die Japanische Enzephalitis hingegen kann das zentrale Nervensystem angreifen und zu dauerhaften Hirnschäden oder in einigen Fällen sogar zum Tod führen.
Culex pipiens: Überträger des West-Virus, des Nilfiebers und der Filariose
Die Culex pipiens-Mücke, auch bekannt als die „gemeine Stubenfliege“, ist ein weiteres besorgniserregendes Exemplar. Diese Mücke kann Krankheiten wie das Westvirus, das Nilfieber und die Filariose übertragen.
Die Culex pipiens-Mücke ist eine in Spanien heimische Art, die im Allgemeinen im ganzen Land vorkommt. In den letzten Jahren hat ihre Population jedoch stark zugenommen, was teilweise auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen ist.
Eine Infektion mit dem West-Virus-Nil-Fieber kann zu grippeähnlichen Symptomen, in schweren Fällen aber auch zu Enzephalitis und sogar zum Tod führen. Filariose ist eine parasitäre Krankheit, die zu schweren Schwellungen und Behinderungen führen kann.
Anopheles: Überträger der Malaria
Die Anopheles-Mücke, die auch als Malariamücke“ bekannt ist, ist eine Art, die in der Vergangenheit eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit in Spanien darstellte. Obwohl die Malariaepidemien in Spanien weitgehend unter Kontrolle sind, bleibt diese Mücke eine potenzielle Gefahr.
Die Anopheles-Mücke ist in Spanien heimisch, aber ihre Population ist in den letzten Jahrzehnten u. a. aufgrund verbesserter Hygienebedingungen und Kontrollmaßnahmen deutlich zurückgegangen.
Eine Infektion mit Malaria kann Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und andere grippeähnliche Symptome hervorrufen. In schweren Fällen kann sie sogar lebensbedrohlich sein.
Aedes albopictus: die berüchtigte Tigermücke
Schließlich gibt es noch die Aedes albopictus-Mücke, die auch als Tigermücke“ bekannt ist. Diese Mücke hat sich in den letzten Jahren in einigen Regionen Nordspaniens, darunter Katalonien und Navarra, stark ausgebreitet.
Die Tigermücke stammt ursprünglich aus Asien, hat es aber im Laufe der Jahre geschafft, sich in verschiedenen Teilen Europas, darunter auch in Spanien, zu etablieren. Die Population nimmt vor allem im Norden des Landes zu.
Die Tigermücke kann Krankheiten wie Dengue, Chikungunya und Gelbfieber übertragen. Die Symptome ähneln denen der Aedes aegypti-Mücke, mit hohem Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen.
Höchste Mückenplage
Neben der zunehmenden Präsenz gefährlicher Stechmückenarten ist Spanien in den Sommermonaten auch mit einer deutlich höheren Stechmückenplage konfrontiert. Diese Spitzenzeit stellt eine zusätzliche Herausforderung für die öffentliche Gesundheit und das Wohlbefinden dar. Mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass die Stechmückenplage im Sommer in Spanien zunimmt:
Klimawandel: Durch die globale Erwärmung können sich Mücken schneller vermehren und länger aktiv bleiben.
Tourismus: Der große Zustrom von Touristen in den Sommermonaten schafft zusätzliche Brutstätten für Stechmücken, z. B. stehendes Wasser in Swimmingpools und Regentonnen.
Stadtentwicklung: Die Ausdehnung städtischer Gebiete schafft neue Lebensräume für Stechmücken, z. B. stehende Gewässer und Feuchtgebiete.
Quelle: Agenturen




